Studie: Antibakterielle Imprägnierung von Kleidung gefährdet Gesundheit und Umwelt
Eine neue Studie der schwedischen Chemikalienagentur weist nach, dass Chemikalien aus Kleidungsstücken durch den Waschvorgang freigesetzt werden.
Die schwedische Chemikalienagentur analysierte insgesamt 30 Textilien, denen entweder Silber, Triclosan oder Triclocarban zur Geruchsdämmung beigesetzt wurden. Alle Textilien wurden nach dem Kauf und vor dem ersten Waschgang analysiert, und anschließend mehrere Male gewaschen.
Manche Textilien verloren in den Waschvorgängen zum Beispiel bis zu 98 Prozent des Silbers, bei einigen Proben wurde schon nach nur drei Waschgängen die Hälfte des Silbers freigesetzt.
Diese sogenannte Biozide gelangten anschließend trotz Kläranlagen in die Umwelt. Sie landeten zum Beispiel auch auf Feldern, auf denen Lebensmittel angepflanzt wurden. Die Nanopartikel werden anschließend mit der Nahrung von den Menschen aufgenommen.
Die schwedische Chemikalienagentur ist weiters darüber besorgt, dass die Verwendung von antibakteriellen Chemikalien bei Textilien dazu führt, dass die Antibiotika-Resistenz bei Menschen weiter steigt.
Die Agentur warnt vor der weiten Verbreitung von Bioziden und weist darauf hin, dass zum Beispiel schon neugeborene Kinder bis zu 100 verschiedene Chemikalien im Blut aufweisen.
Die Studienergebnisse der schwedischen Chemikalienagentur sind nur in schwedischer Sprache verfügbar, der Report enthält allerdings eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse in englischer Sprache
Quelle
EU Umweltbüro 2012