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Tafeltrauben mit weniger Pestiziden

Konventionelles Obst enthält oft Rückstände von Pestiziden und anderen Chemikalien.

Untersuchungen vonGreenpeace wiesen jetzt nach, dass Tafeltrauben weniger stark mit Pestiziden belastet sind als in den Vorjahren. Da freut sich jeder Traubenliebhaber – doch trotzdem sollte die Kombination verschiedener Wirkstoffe in den Trauben nicht unterschätzt werden.

Trauben aus der Europäischen Union (EU) schneiden beim Test von Greenpeace am besten ab. Keine der insgesamt 40 Proben musste wegen Überschreitung der Höchstwerte beanstandet werden. Eine Probe aus der Türkei wies jedoch elf Pestizide auf. Laut GreenpeaceLandwirtschafts-Expertin Christiane Huxdorff ist ein solcher Pestizid-Cocktail problematisch: „Bis zu elf verschiedene Wirkstoffe in einer Traube sind zu viel.“

Die unterschiedlichen Pestizide werden unter anderem eingesetzt, um die Höchstwerte bei einem einzigen Stoff nicht zu überschreiten. Ein einzelnes Pestizid mit geringer Konzentration ist an und für sich nicht gesundheitsschädlich, doch die Kombination wird von Greenpeace als „nicht empfehlenswert“ bewertet.

Dieselbe Einschätzung belegt auch die Studie „Mehrfachbelastungen durch Pestizide auf Mensch und Umwelt“, die vom Biologen und Fachtoxikologen Wolfgang Reuter im Auftrag der unabhängigen Umweltschutzorganisation erarbeitet wurde. Trotzdem erkennt Greenpeace einen Trend zu weniger Überschreitungen der gesetzlichen Höchstmenge.

Bio ist besser, aber auch nicht ganz unbelastet

Die Bio-Trauben schneiden im Vergleich zu konventionellen Trauben besser ab. Nur zwei der sechs Proben enthalten mit 0,01 Milligramm pro Kilogramm geringe Rückstände an Pestiziden. Deshalb weist Christiane Huxdorff darauf hin: „Um Pestiziden möglichst weitgehend vorzubeugen, bleibt dem Verbraucher beim Einkauf von Tafeltrauben keine andere Wahl als der Griff ins Bioregal.“

Im Juli und August machten Greenpeace-Mitarbeiter Testkäufe in verschiedenen deutschen Städten. Die 40 Tafeltrauben-Proben wurden in den sechs führenden Supermarktketten gekauft: Aldi, Edeka, Schwarzgruppe, Metro, REWE und Kaiser’s Tengelmann. Außerdem kaufte Greenpeace Proben auf dem Großmarkt Hamburg. Ein für die Untersuchung von Pestizidrückständen in Lebensmitteln zertifiziertes Labor überprüfte die Lebensmittel auf 500 verschiedene Rückstände.

Ratgeber zu pestizidfreiem Essen

Der Greenpeace-Ratgeber „Essen ohne Pestizide“ bewertet Pestizid-Rückstände mit einem einfachen Ampelsystem. Er hilft außerdem dabei, möglichst gering belastete Lebensmittel zu kaufen und Pestizide ganz zu vermeiden. Die wichtigste Faustregel dabei ist: „Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist nahezu uneingeschränkt empfehlenswert.“

Quelle

Greenpeace | Rahel Osterwalder 2012

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