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Tschernobyl-Folgen: Leukämie bei Kindern in Weißrussland

Ein Wissenschaftsbetrug. Alfred Körblein gebührt das Verdienst, diesen Wissenschaftsbetrug jetzt aufgedeckt zu haben.

In der vorigen Ausgabe des Strahlentelex vom 7. Februar 2013 veröffentlichte Dr. AlfredKörblein seine Berechnungen zu „Leukämie bei Kindern in Weißrussland“

Dort zitierte er zur Darstellung des Problemhintergrundes auch eine Arbeit des weißrussischen Mediziners Professor E. P. Ivanov und Kollegen. Diese Arbeit von Ivanov et al., die bereits 1998 veröffentlich wurde, enthält auch Daten für Kinder unter einem Jahr. Die Leukämieraten in Belarus (Weißrussland) sind darin für den Zeitraum 1982 bis 1994 aufgelistet.

Eine logistische Regression dieser Daten ergibt für 1987, wie Alfred Körblein jetzt nachträglich berechnete, daß die Leukämierate für Kinder unter einem Jahr gegenüber dem Trend der restlichen Jahre signifikant um 89 Prozent erhöht war (RR = 1,89, p= 0,019).

Das hätte man also bereits vor 15 Jahren wissen können, machte es aber nicht bekannt. Statt dessen schrieben Ivanov und seine Mitautoren, darunter der umstrittene Münchner Strahlenbiologe A. M. Kellerer, lediglich von einer nichtsignifikanten Erhöhung um 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. In der Folge wurde dieses Argument, daß es in Belarus angeblich keine Auffälligkeiten bei der „infant leukemia“ gegeben habe, benutzt, um die auffälligen Befunde in Griechenland und Deutschland international in Frage zu stellen.

In Belarus wird E. P. Ivanov jetzt damit verteidigt, der Professor und seine Mitarbeiter hätten das nicht selbst errechnen können. Professor Kellerer sei dagegen der eigentliche Autor dieser Studie gewesen und er und dessen Mitarbeiter hätten den Fehler Ivanovs gesehen, jedoch nichts getan, um ihn zu korrigieren. Inzwischen erkläre Ivanov zudem, Strahlung habe im Sinne der Hormesis eine positive Wirkung auf die Leukämieerkrankungen bei Kindern.

Den vollständigen Bericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Bitte bestellen Sie ein kostenloses Probeexemplar

Quelle

Strahlentelex 2013

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