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Twitter-Sturm gegen Kohle

Internationale Umweltorganisationen fordern Ende der Kohleförderung.

Um die Förderung von Kohleprojekten durch Exportkredite oder -bürgschaften der OECD-Länder zu stoppen, rufen Umweltorganisationenab Mittwoch zum Protest auf Twitter auf (#endcoalfinance) auf. Anlass für die Aktion ist das Treffen der Export Credit Group der Staatengemeinschaft OECD, die ab kommenden Montag in Paris tagt. Die Vertreter der USA und Großbritanniens würden voraussichtlich am Donnerstag einen Vorschlag einbringen, eine derartige Unterstützung für die Kohleindustrie zu stoppen, erklärte am Mittwoch die Umweltorganisation Urgewald. Länder wie Deutschland, Frankreich und Japan zögerten jedoch bei Unterstützung des Vorschlags.

Allein Exportkreditagenturen aus diesen drei Ländern förderten Kohleprojekte zwischen 2007 und 2013 mit fast 10 Milliarden US-Dollar. Global gesehen haben öffentliche Finanzinstitutionen Kohleprojekte von 2007 bis 2013 mit über 50 Milliarden US-Dollar gefördert. Das hätten, Urgewald zufolge, Recherchen des Natural Resources Defense Council und des WWF ergeben. Davon finanzierten oder verbürgten OECD-Länder mindestens 32 Milliarden. In Deutschland ist es etwa das Kreditunternehmen Euler Hermes, das derartige Vorhaben entweder finanziert oder durch Bürgschaften absichert.

Dass Kohleprojekte immer noch mit Bürgschaften in Milliardenhöhe unterstützt werden, während Klimaforscher warnen, dass mehr Kohlekraftwerke das Ende des Zwei-Grad-Ziels bedeuten, kritisiert Regine Richter von Urgewald scharf. Sie fordert das Ende der Kohleförderung durch Hermesbürgschaften. Die Exportkreditagenturen düften „nicht zum letzten Rettungsanker für den Klimakiller Kohle werden“, erklärt Richter. Das gelte insbesondere auch für die bundesdeutsche KfW.

Die Weltbank, die Europäische Investitionsbank und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung haben im vergangenen Jahr bereits die Finanzierung von Kohleprojekten beendet beziehungsweise eingeschränkt, heißt es bei Urgewald. Auch Länder wie die USA, Großbritannien oder Niederlande hätten sich darauf geeinigt, keine Kohlekraftwerke im Ausland mehr zu unterstützen. Neben der Finanzierung von Kohleprojekten werfen Menschenrechtsorganisation der deutschen Bundesregierung zudem vor, Informationen zur menschenrechtlichen Situation bei der Förderung von Auslandsinvestitionen zu verwehren.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | jop 2014

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