Urban forestry – Der Wald in der Stadt
Besonders in den Sommermonaten sind Parks und Stadtwälder gern besuchte Orte für Erholung und Naturgenuss.
So zum Beispiel auch der Nymphenburger Schlosspark oder der Englische Garten in München. Beide sind sowohl bedeutende Gartendenkmäler als auch intensiv besuchte Naherholungsgebiete für Münchens Bürger. Ende des 18. Jahrhunderts brachte der bayerische Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell mit der Neugestaltung des Nymphenburger Schlossparks und der Anlage des Englischen Gartens den Wald in die Stadt. Sein Credo: “Der Volksgarten ist die vernünftigste, wohltätigste und lehrreichste Schule für Geist und Körper”.
Das gilt bis heute und die Bedeutung stadtnaher Wälder für die Naturerfahrung und die Erholung nimmt deutlich zu! Denn im Jahr 2050 werden Prognosen zufolge 70 % der Bevölkerung Bayerns in Städten leben. In den wachsenden Ballungsräumen wird die Suche nach Grünräumen für Fitness, Gesundheit und Erholung den Druck auf die stadtnahen Wälder stark erhöhen. Bei immer vielfältiger werdenden Ansprüchen der Bürger verdienen deshalb Wälder in der Stadt und vor ihren Toren besondere Aufmerksamkeit. Landschaftsplaner und Gartenverwaltung sind hier genauso gefordert wie Forstleute und Waldbesitzer.
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Stadtgrün aussehen kann, zeigt ein langjähriges Projekt der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Gemeinsam wurden der Besorgnis erregende Gesundheitszustand der Eichen im Schlosspark Nymphenburg erfasst und ein Restaurierungskonzept erstellt. Dabei wurden die Interessen der Gartendenkmalpflege, des Naturschutzes und der Naherholung in einer integrierten Maßnahmenplanung verbunden. Ganz diesem Thema widmet sich das Magazin LWF Wissen mit der Ausgabe 68: Schlosspark Nymphenburg – Waldpflege als Denkmalpflege und Biotopschutz.
Quelle
Informationsdienst Wissenschaft e.V. 2014