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US-Regierung: Teersande klimaschädlich

Die Ausbeutung von Teersanden in Kanada wird zu einem Anstieg der Treibhausgase führen.

Das ist eines der Ergebnisse des Umweltgutachtens des US-Außenministeriums, das in Washington veröffentlicht wurde. Allerdings macht das 2.000-seitige Dokument keine Aussagen darüber, ob die Pipeline den wirtschaftlichen und energiepolitischen Interessen der USA nützt – sprich: es soll gebaut werden.

Wie Kerri-Ann Jones, stellvertretende Staatssekretärin für internationalen Umweltschutz, mitteilte, brachte das Gutachten keine endgültigen Schlussfolgerungen über das umstrittene Projekt. „Wir glauben, dass wir eine öffentliche Debatte brauchen“, sagte Jones.

Keystone XL soll dazu dienen, Öl aus kanadischen Teersanden in die USA zu liefern und damit deren Abhängigkeit von Ölimporten aus dem Nahen Osten zu verringern. Der Teersand-Abbau gilt als umwelt- und klimapolitisches Desaster. Er ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb Kanada sich zuletzt allen Klimaschutzzielen verweigert und das Kyoto-Protokoll verlassen hat. Ursprünglich sollte die etwa 2.600 Kilometer lange Pipeline ab diesem Jahr täglich mehr als eine halbe Million Barrel in die USA liefern. Eine Entscheidung über den Bau war mehrfach verschoben worden.

Ursprünglich sollte das Gutachten die Entscheidungsgrundlage für Präsident Barack Obama sein. Im Januar 2012 hatte er das Projekt gestoppt, im Februar darauf allerdings ein Teilstück wieder zum Bau freigegeben. Obama steht von zwei Seiten unter Druck: Keystone XL war zuletzt das meistdiskutierte Thema unter US-Umweltschützern, vor 14 Tagen fand deswegen die größte Umwelt-Demo in der US-Geschichte statt

Viele Prominente hatten vor der Wahl angekündigt, ihre Unterstützung für den Obama-Wahlkampf von einer Ablehnung der Pipeline abhängig zu machen. Auf der anderen Seite stehen Gewerkschaften, die sich von der Pipeline Arbeitsplätze versprechen und ebenfalls wichtige Unterstützer des Wahlkampfs der Demokraten sind.

Das Gutachten untersuchte auch die Transportwege für das Teersand-Projekt. Ergebnis: Es gibt keine Präferenz für eine Pipeline, aber auch keine Einwände. Alternative Transportmöglichkeiten, etwa per Schiff oder auf der Schiene, brächten ebenfalls ein Umweltrisiko mit sich. Der Pipeline-Bauer TransCanada begrüßte das Gutachten

Präsident Russ Girling sagte: „Niemand hat ein größeres Interesse als TransCanada, dafür zu sorgen, dass Keystone XL sicher funktioniert.“ Das Ergebnis des Gutachtens zeige „die Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die wir auf die Planung verwendet haben“.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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