USA rücken vom Zwei-Grad-Ziel ab
Der US-Sonderbeauftragte für den Klimawandel, Todd Stern, ist vom Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad abgerückt.
Der US-Sonderbeauftragte für Klimawandel will nicht an „alten orthodoxen Ideen“ kleben – und fordert mehr Flexibilität: weniger verbindliche Ziele heute, um bei einem möglichen technologischen Fortschritt später mehr Klimaschutz zu beschließen.
Auf einer Veranstaltung im Dartmouth College im Bundesstaat New Hampshire sagte er, dass ein Aufgeben des Zwei-Grad-Ziels es Ländern ermöglichen würde, mit den derzeitigen Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels fortzufahren, um später möglicherweise größere Ziele in Angriff zu nehmen.
„Es ist wichtiger, jetzt mit einem Regelwerk zu starten, dass uns in die richtige Richtung führt“, sagte Stern. Das Bestehen auf dem Zwei-Grad-Ziel würde dagegen nur zu einer politischen Blockade führen. Einem solchem Maximalziel zuzustimmen, sei für Länder, die dies als Hindernis für Wachstum und Entwicklung betrachten, kaum möglich. Eine neue Vereinbarung sollte aber flexibel genug sein, veränderte Ziele aufzunehmen, sobald der technische Fortschritt Emissionsminderungen in der Zukunft einfacher mache.
„Der Schlüssel, um in dieser frühen Phase einer neuen Vereinbarung Fortschritte zu machen, ist offen für neue Ideen zu sein, die in der wirklichen Welt funktionieren können und uns auf die Emissionsminderung zu konzentrieren, anstatt an alten orthodoxen Ideen zu kleben“, sagte Stern. Auf der Kopenhagener Klimakonferenz im Dezember 2009 hatten die beteiligten Staaten dem Zwei-Grad-Ziel zugestimmt – das einzige substanzielle Ergebnis, das in der dänischen Hauptstadt überhaupt erzielt werden konnte
Nach Erkenntnissen des UNO-Klimarats gilt eine Erhöhung der Erdtemperatur um zwei Grad Celsius als absolute Obergrenze, wenn massive Schäden durch den Klimawandel verhindert werden sollen. Auf der Folgekonferenz in Durban im Dezember 2011 wurde vereinbart, bis 2015 ein neues Klimaabkommen zu beschließen, das dann 2020 in Kraft treten soll. Ein unmittelbares Folgeabkommen für das Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft, kam weder in Kopenhagen noch in Durban zu Stande.
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Quelle
KLIMARETTER.INFO | Martin Reeh 2012