„Wahnsinn“ – das EEG in aller Munde
In die kakophone Debatte um die Solarenergie hat EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Wochenende erneut ein eigenwilliges Argument eingebracht.
Oettinger drängt die Bundesregierung, den Ausbau der Solarenergie zu verlangsamen – behalte man das jetzige Tempo bei, werde „alles mit der heute verfügbaren Technik zugebaut“ und der spätere technische Fortschritt „geht an uns vorbei.
Das ist weder energie- noch kosteneffizient“, warnte der CDU-Politiker in der Wirtschaftswoche. Nötig sei deshalb eine rasche Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Bislang gebe dieses dem Staat bislang nicht genügend Möglichkeiten, die Entwicklung zu steuern.
Der Geschäftsführer der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler, findet sogar, die Auswirkungen des EEG seien „Wahnsinn“. „All denen, die von diesem Wohlfühl-Gesetz profitieren, müssen wir jetzt sagen: Liebe Leute, so geht es nicht weiter“, sagte der Chef der Agentur, die eigentlich die Energiewende voranbringen soll, dem Spiegel.
Die Förderung der erneuerbaren Energien in ihrer jetzigen Form müsse möglichst enden. Solaranlagen dürften nur noch dort gebaut werden, wo sie gebraucht würden und wo es Netze gebe, die den Strom aufnehmen können, sagte Kohler.
Auch der Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee müsse an den Ausbau der Netze und Stromtrassen gekoppelt werden. „Mein Vorschlag ist: Wir lassen den Zubau von Windenergie nur dann zu, wenn die Trassen wirklich stehen.“
Dagegen versprach Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) vor allem den mitteldeutschen Bundesländern Unterstützung für den Erhalt ihrer Solarwirtschaft. Das Überleben einer wettbewerbsfähigen Solarindustrie sei eine nationale Aufgabe, sagte er bei einem Landesparteitag der sachsen-anhaltischen CDU in Leuna.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | dec 2012