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istockphoto.com | andylewisphoto | Wie lange wird noch gequalmt? Wer mit Kohle Geld verdienen will, meint natürlich: Lange!

© istockphoto.com | andylewisphoto | Wie lange wird noch gequalmt? Wer mit Kohle Geld verdienen will, meint natürlich: Lange!

Wie viel Kohle darf’s noch sein?

Gerade hat die Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern einen Fahrplan für einen „geordneten Kohleausstieg“ angemahnt, da tritt die Kohlelobby auf die Bremse.

Deutschland brauche „mindestens bis 2050“ Kohlekraftwerke für die Stromversorgung, forderte Franz-Josef Wodopia, Geschäftsführer des Vereins der Kohlenimporteure, dieses Wochenende. Dies sei für die Versorgungssicherheit „unerlässlich“, da es bislang an „bezahlbaren Massenspeichern“ für den schwankenden Strom aus Wind und Sonne fehle. Dem Verein gehören große Kraftwerksbetreiber wie RWE, Eon/Uniper, Steag und EnBW an.

Auch technische Gründe führt der Pro-Kohle-Mann Wodopia an, um schnellere Ausstiegsszenarien als „kaum umsetzbar“ darzustellen. Ohne „einen starken Sockel an konventionell erzeugtem Strom“ sei die stabile 50-Hertz-Frequenz des Stromnetzes nicht zu halten, widerspricht Wodopia dem Chef des Netzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht. Auch den verstärkten Einsatz von Erdgas watscht Wodopia ab. Dies verursache große Mehrkosten und bringe „möglicherweise auch klimapolitisch keinen Fortschritt“ – da bei der Förderung und beim Transport von Gas das besonders klimaschädliche Methan anfällt.

Dagegen hatte der Thinktank Agora Energiewende kürzlich in einem Elf-Eckpunkte-Konzept umrissen, wie der schrittweise Ausstieg auf der Kohleverstromung bis zum Jahr 2040 gelingen könnte. Umwelt- und Klimaschützer halten einen 25-jährigen Übergangszeitraum jedoch für zu wenig ambitioniert. Damit die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele erreicht werden können, brauche es einen Kohleausstieg bis spätestens 2030.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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