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„Wir brauchen eine intelligente Ökosteuer“

Das Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie (WI) feiert sein 20. Jubiläum. Der Präsident des Instituts, Uwe Schneidewind, fordert einen neue „intelligente“ ökologische Steuerreform, um die Energiewende zu beschleunigen. Die Energie soll dadurch jedes Jahr um etwa so viel teurer werden, wie die Energieeffizienz – etwa der Autoflotte oder der Haushaltsgeräte – zugenommen hat. Es geht also um moderate Aufschläge von einem oder zwei Prozent pro Jahr, die aber dauerhaft die Richtung anzeigen. Die Einnahmen sollen genutzt werden, um die Lohnnebenkosten zu senken.

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Herr Professor Schneidewind, glauben Sie, dass die Bürger bei der Energiewende mitmachen, wenn es ernst wird? Windräder statt freier Horizont, Mais-Monokulturen für Biogas, 4000 Kilometer neue Hochspannungsnetze…

Uwe Schneidewind

Das ist ein Horrorgemälde, das so nicht kommen wird. Aber es wird Veränderungen geben, klar. Bloße Appelle nach dem Motto „Jetzt schluckt das endlich, es dient ja einem höheren Ziel“ helfen nicht. Die Bürger müssen an der Planung beteiligt werden und dann am besten sogar selbst von den Projekten der Energiewende profitieren. Es ist ja ein Unterschied, ob ein fremder Energieversorger mir 20 Windmühlen vors Dorf stellt, oder meine Gemeinde etwas davon hat – etwa den Kindergarten damit finanzieren kann.

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Es ist nicht einfach, von Hochspannungsmasten zu profitieren.

Uwe Schneidewind

Von der Optik her nicht, das stimmt. Finanzielle Kompensationen kann es aber geben, etwa für die Kommunen, auf deren Gemarkung eine Strom-trasse gebaut wird. Vorschlag: Man plant mehrere Trassenvarianten und schreibt sie aus, damit interessierte Gemeinden sich darum bewerben können. Teilweise kann man die Kabel auch unter der Erde verlegen, oder man bündelt sie mit Bahntrassen. Es ist viel möglich, was die Lage entspannt.

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Die Energiewende als Spaziergang?

Uwe Schneidewind

Das nun wieder nicht. Aber die Chance, dass es jetzt einen Konsens für den Umbau des Energiesystems gibt, muss genutzt werden. Bisher dachten viele, der Kampf gegen Hochspannungsleitungen ist auch ein Kampf gegen die bösen Stromkonzerne, die nur ihren eigenen Profit suchen und dafür auch die Natur zerstören. Wenn die Bürger das Gefühl haben, die Energiewende ist ein gemeinsames gesellschaftliches Projekt, erzeugt das ganz neue Perspektiven.

Das ganze Interview können Sie hier lesen…

Quelle

Klimaretter.info 2011

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