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Wirtschaftliche Chancen im lateinamerikanischen Energiemarkt

Die Potenziale, die sich für die deutsche Wirtschaft in Lateinamerika bieten, sind enorm.

Die großen Volkswirtschaften Lateinamerikas,  Argentinien, Brasilien, Mexiko und Chile, verzeichnen ein hohes  Marktwachstum und einen damit einhergehenden   steigenden Energiebedarf. Erneuerbare Energien nehmen bereits jetzt eine bedeutende Stellung bei der Stromversorgung ein und deutschen Produkten und Dienstleistungen eilt ein guter Ruf voraus. Hinsichtlich der Produktqualität, der Wartung und des Services werden sehr gerne deutsche Erzeugnisse gekauft, denn die Vorteile sind in Lateinamerika bestens bekannt.  Nachfolgend werden die beiden wichtigsten Märkte Brasilien und Argentinien näher betrachtet:

Argentinien

Basierend auf  den  makroökonomischen Daten ist  in Zukunft mit einem Wachstum des argentinischen Energiemarktes zu rechnen. Die sich dem Ende neigenden Erdgas- und Erdölreserven stellen die Energiepolitik vor neue Herausforderungen. Die Energiekrise droht das Wachstum der Wirtschaft zu bremsen. Neben der Bedeutung des Landes als weltgrößtem Sojaproduzent für die Produktion von Biodiesel hat in der jüngeren Vergangenheit vor allem der Windmarkt an Dynamik gewonnen.  Im Bereich der Solarenergie ergeben sich aufgrund der überdurchschnittlichen Sonneneinstrahlungswerte, in den nördlichen und zentralen Regionen  des Landes, mittel- bis langfristige  Marktpotenziale.

Die argentinische Regierung verfolgt das Ziel, bis 2016 insgesamt acht Prozent des Stromverbrauchs über erneuerbare Energien abzudecken. Ende 2009 hat sie erstmals über das Programm GENREN die Versteigerung von Stromerzeugungskontingenten bekannt gegeben. Insgesamt wurden 1.000 MW gefördert, wobei 500 MW auf neue Windenergieprojekte entfielen. Für den Verkauf auf dem Elektrizitätsmarkt durch Verträge mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren ist der staatliche Energiekonzern ENARSA verantwortlich. Im Frühjahr 2010 kündigte ENARSA an, vier weitere Versteigerungen durchführen zu wollen.

Brasilien

Brasiliens Energiemarkt ist der größte der Region. Die hohen Wachstumsraten der Volkswirtschaft werden auch in Zukunft zu einer hohen Steigerung der Energienachfrage führen. Die Empresa de Pesquisa Energética (EPE) geht in ihrer Prognose davon aus, dass sich die installierte Kraftwerkskapazität bis 2030 mehr als verdoppeln wird. Neben der Modernisierung und Erweiterung sowie dem Neubau bestehender Wasserkraftkapazitäten (derzeit stammen rund 90 Prozent des erzeugten Stroms aus dieser Quelle) ist in der Vergangenheit der Windenergiesektor in Bewegung geraten. Nach Auslaufen des Förderprogramms PROINFA haben vor allem Versteigerungen von Stromerzeugungskontingenten zu einem Aufbau weiterer Kapazitäten geführt. Es werden Stromlieferverträge zu im Wettbewerb ermittelten Preisen für die Dauer von 20 Jahren geschlossen. Ende 2010 betrug die kumulierte installierte Windkapazität 931  MW.

Darüber hinaus gehört Brasilien zu den Lead Markets im Bereich der Bioethanolproduktion. Aber auch andere Nutzungsformen von Biomasse gewinnen an Bedeutung. In der Photovoltaik steht die Marktentwicklung noch am Anfang. Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit etwas über 106 kW am Netz sind. Darüber hinaus bestehen noch zahlreiche Off-grid-Applikationen in den weniger besiedelten Gebieten des Landes. Das von der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums geförderte 1-MW-Leuchtturmprojekt, das in Kooperation mit dem brasilianischen Energieversorgungsunternehmen Eletrosul initiiert wird, stellt die erste größere Anlage des Landes dar.

Weitere Informationen über die Energiemärke in Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien und Mexiko finden sich in dem von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) herausgegebenen Exporthandbuch Lateinamerika. Detailliert wird in der rund 200-seitigen Studie auf die Energiesituation in den jeweiligen Ländern, natürliche Ressourcen und Potenziale der Erneuerbaren sowie politische Ziele und Strategien eingegangen. Auch Entwicklungstrends, Branchenstrukturen und Projektbeispiele werden erörtert.

Die Publikation wird im Rahmen der vom Bundeswirtschaftsministerium finanzierten Exportinitiative Erneuerbare Energien herausgegeben und ist unter folgender Internetadresse käuflich erwerbbar: exportinitiative.de.

Quelle

Deutsche Energie-Agentur GmbH 2011

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