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Wissenschaftler räumen „Skeptiker“-Argumente aus

Die Berechnungen des Berkeley Earth-Projektes bestätigen den Aufwärtstrend der globalen Durchschnittstemperatur.

Mit dem Ziel, die Kritik an früheren Arbeiten zur Erderwärmung auszuräumen, haben Wissenschaftler des Berkeley Earth Surface Temperature-Projektes die Ergebnisse ihrer Arbeit vorgestellt. Der Studie zufolge, die ausschließlich die globale Erwärmung der kontinentalen Flächen untersucht, hat sich die globale Durchschnittstemperatur seit Mitte der 1950er Jahre um einen Grad Celsius erhöht.

Die Wissenschaftler werteten Daten von mehr als 39.000 Wetterstationen aus und damit fünf mal mehr als das Global Historical Climatology Network Monthly (GHCN-M), das bisher als Grundlage für viele Klimastudien diente. Mit einer neuen statistischen Auswertungsmethode, die auch die unterschiedliche Qualität der Wetterdaten berücksichtigt, wollten die amerikanischen Wissenschaftler der Kritik an früheren Studien begegnen.

Etwa hatten Klimaskeptiker in der Vergangenheit immer wieder bemängelt, dass sich Wettermessstationen in oder bei größeren Städten befinden und die Daten hierdurch verfälscht würden. Zwar trage der sogenannte „urban heat island-Effekt“ in einigen Regionen erheblich zur lokalen Erwärmung bei, sagten die Wissenschaftler des Berkeley Earth-Projektes. Insgesamt aber bedeckten Städte nicht einmal ein Prozent der globalen Landmassen und spielten deshalb keine Rolle.

„Die größte Überraschung war, dass unsere Ergebnisse so nahe an den Erwärmungswerten zuvor in Großbritannien und den USA publizierter Arbeiten liegen“, sagte Richard Muller, Physikprofessor an der Universität Berkeley in Kalifornien und Gründer des Berkeley Earth-Projektes. „Das bestätigt, dass diese Studien sorgfältig durchgeführt wurden.“

Den Aussagen der Wissenschaftler zufolge verzeichnet rund ein Drittel der ausgewerteten Wetterstationen über die vergangenen 70 Jahre hinweg lokale Temperaturabkühlungen, während die restlichen zwei Drittel Trends zu höheren Temperaturen zeigen. „Die große Anzahl der Stationen, die eine Abkühlung verzeichnen, könnte vielleicht einen Teil der Zweifel am Klimawandel erklären“, sagte der beteiligte Physiker Robert Rhode.

„Die globale Erwärmung verläuft zu langsam, als dass Menschen sie direkt fühlen könnten. Wenn dann der örtliche Wettermann erzählt, dass die Temperaturen genauso oder gar niedriger sind als hundert Jahre zuvor, glaubt man ihm natürlich.“ Die Erderwärmung könne aber nicht mit einigen wenigen Stationen bestimmt werden, sondern brauche hunderte bis tausende Wetterstationen, aus deren Daten der Mittelwert bestimmt werden müsse.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | em 2011

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