Dämmen – aber richtig!
Serie „Dämmen – aber richtig!“: Zweiter Teil | Moderne Fenster tragen viel zur Wärmedämmung im Haus bei.
Im Vergleich zu alten, ein- oder zweifach verglasten Scheiben kann ihr Einsatz dazu führen, dass das Haus bis zu 15 Prozent weniger Wärmeenergie verbraucht. Das sorgt für klare Sicht und geringere Heizkosten.
Wärmedämmende Fenster sparen viel Energie
„Neue energieeffiziente Fenster einzusetzen, ist besonders dann sinnvoll, wenn man im Haus ständig das Gefühl hat, es zieht“, so Skrypietz. Wenn ohnehin die Fassade saniert werde, biete sich auch ein Austausch der Fenster an. Mit dem Einbau wärmedämmender Fenster und einer neuen, gedämmten Fassade könnte viel Wärmeenergie eingespart werden. Das werde schon allein dadurch klar, wenn man sich vorstelle, wie groß die Außenfläche eines Hauses sei, die allein durch Außenwände und Fenster abgedeckt werde.
Skrypietz: „Auch große Fensterflächen sind heutzutage überhaupt kein Problem mehr“
Ersetzt werden sollten bei passender Gelegenheit in erster Linie Fenster, die vor 1990 eingebaut wurden, da diese bis zu sechs Mal so viel Wärme durchlassen wie moderne Wärmeschutzgläser. Durch ihre Doppel- oder Dreifachverglasung und eine zusätzliche hauchdünne Metallschicht reflektieren moderne Fensterscheiben Wärmestrahlen zurück in den Raum. Der mit einem Edelgas befüllte Zwischenraum lasse noch weniger Wärme entweichen. „Dadurch sind auch große Fensterflächen heutzutage überhaupt kein Problem mehr“, so der Energieberater. Wenn die Fenster richtig ausgerichtet seien, könnten sie sogar im Winter das Sonnenlicht einfangen und zur Erwärmung des Raums beitragen. Um eine Überhitzung im Sommer zu vermeiden, sei es deshalb auch sinnvoll, an den Fenstern des Hauses Jalousien, Rollläden oder ähnliches anzubringen.
Beim Fensterkauf sollten Hauseigentümer auf den U-Wert des gesamten Fensters achten
Beim Fensterkauf sollten Hauseigentümer auf den sogenannten U-Wert des gesamten Fensters achten oder einen Fachmann danach fragen. Häufig werde vom Hersteller nur der U-Wert des Glases genannt, der in der Regel niedriger sei als der Gesamtwert von Rahmen und Scheibe. Wie wirkungsvoll das Fenster die Wärme im Raum hält, sei aber abhängig vom Zusammenspiel zwischen Fensterrahmen und -verglasung. „Fenster mit geringen U-Werten zwischen 0,7 und 1,3 entsprechen den neuesten Effizienzanforderungen und sind mittlerweile Standard“, erklärt Skrypietz. Aber auch Werte von 0,4 würden mittlerweile erreicht.
„Fenster müssen immer die kälteste Stelle der Außenwand sein“
„Es ist in jedem Falle sinnvoll, einen Energieberater, Planer oder Architekten in die Entscheidung einzubeziehen, welche Fenster gekauft werden“, erklärt Skrypietz. Wenn zum Beispiel neue Fenster eingebaut würden ohne die Außenwand zu dämmen, bestehe die Gefahr, dass sich der kälteste Punkt der Außenseite des Hauses in die Wand verlagert. „Wenn das passiert, kann sich Feuchtigkeit an den Wänden sammeln, die die Bildung von Schimmel begünstigt. Deshalb müssen Fenster immer die kälteste Stelle an der Außenwand sein“, so Skrypietz.
Staat bezuschusst neue Fenster und Außentüren
Einen Investitionszuschuss oder zinsgünstigen Kredit für die Erneuerung von Fenstern und Außentüren bietet aktuell die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen ihres Förderprogramms „Energieeffizient sanieren“ an. Auch wenn die neuen Fenster Teil eines größeren Sanierungsvorhabens sind, können Hauseigentümer bei der KfW einen Kredit beantragen. Voraussetzung ist immer die Planung der Maßnahmen durch einen zertifizierten Energieberater und die Durchführung von Fachunternehmen des Bauhandwerks.
Kostenloser Energie-Check von „Haus sanieren – profitieren“
Wer wissen möchte, wie energieeffizient die Fenster des eigenen Hauses sind, kann den kostenlosen Energie-Check der DBU-Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ in Anspruch nehmen. Die Initiative bietet den Check im Verbund mit über 12.000 speziell geschulten Handwerkern, Energieberatern, Bau-Ingenieuren und Architekten für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern an. Dabei werden alle Gebäudeteile und die Heiztechnik auf ihre Energieeffizienz untersucht. Auf sanieren-profitieren.de können sich Interessierte über die Initiative informieren und einen Energie-Checker in ihrer Nähe finden.
Quelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt 2014