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Klimaneutral leben – Stellschrauben im Alltag

In Paris verhandeln 195 Staaten über die neuen internationalen Klimaschutzziele. Jeder einzelne kann der Politik vorausgehen und etwas für den Klimaschutz tun.

Klimaschutz ist wichtig, und Klimaschutz hat Eile. Wir brauchen international verbindliche und ambitionierte Emissionsminderungsziele und rasch wirksame Maßnahmen, um eine klimaneutrale Gesellschaft zu erreichen. Dazu müssen wir auch Einzel- und Länderinteressen überwinden. Eine klimaneutrale Gesellschaft ist kein abstraktes Ziel, sondern wird unser Leben in einzelnen Bereichen grundlegend verändern. Immer mehr Menschen setzen einzelne Bausteine bereits um und engagieren sich für ein klimaneutrales Leben in Deutschland. 

Die wichtigsten Stellschrauben, die den persönlichen CO2-Ausstoß bestimmen, sind im Bereich Mobilität die Zahl der Fernreisen, die zurückgelegten Autokilometer und der Kraftstoffverbrauch des Autos. Im Bereich Wohnen kommt es vor allem auf die Größe der Wohnfläche und den Dämmstandard in Bezug auf den Heizenergieverbrauch an. 

Auch was wir essen, hat Einfluss auf den CO2-Ausstoß. Tierische Produkte wie Fleisch, Käse oder Butter sind mit besonders hohen Emissionen verbunden. Die durchschnittliche Verzehrmenge an Butter verursacht zum Beispiel rund 160 Kilogramm CO2 pro Jahr, während der Wert bei Kartoffeln nur bei 13 Kilogramm CO2 pro Jahr liegt. Durch die Umstellung auf Bioprodukte lassen sich zudem knapp 20 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. 

In den Bereichen Bauen und Wohnen, Mobilität und Ernährung entstehen besonders viele Treibhausgase. Dementsprechend ist das Vermeidungspotenzial hier besonders hoch. Mit dem UBA-CO2-Rechner können Sie selbst Ihren persönlichen CO2-Ausstoß ermitteln. Er enthält neben den oben genannten noch zwei weitere Bereiche: Konsum und öffentliche Infrastruktur, zum Beispiel Emissionen durch Verwaltung oder im Bildungswesen. 

Im Durchschnitt entfallen 25 Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Bereich Heizen und Strom, 23 Prozent auf Mobilität und 14 Prozent auf Ernährung. Der restliche Konsum schlägt mit 28 Prozent zu Buche, die öffentliche Verwaltung mit zehn Prozent. 

Im Einzelfall gibt es aber große Abweichungen vom durchschnittlichen CO2-Ausstoß: So kann beispielsweise tägliches Pendeln mit dem Auto oder schon eine Flugreise pro Jahr die Emissionen in die Höhe schrauben. Wohnen auf weniger Wohnfläche und in einem Passivhaus senkt dagegen den persönlichen CO2-Ausstoß deutlich. Die Beispiele zeigen: Es gibt große individuelle Handlungsspielräume. Was wirklich zählt, sind die Grundsatzentscheidungen rund um die Themen Verkehr, Heizung, Fleischkonsum und Haushaltsgroßgeräte.

Die Broschüre „Klimaneutral Leben“ zeigt anhand verschiedener Beispiele, wie die individuellen Einsparpotenziale genutzt werden können. 

Ein klimaneutrales Deutschland ist möglich

In der Studie „Treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050“ hat das Umweltbundesamt nachgewiesen, dass eine Treibhausgasminderung um 95 Prozent gegenüber 1990 technisch machbar ist. Demnach würden die Deutschen im Alltag weniger als eine Tonne an CO2-Äqivalenten in der Atmosphäre hinterlassen. Derzeit sind es noch rund elf Tonnen CO2-Äqivalente (Stand 2014). In dem Szenario gehen die Wissenschaftler unter anderem davon aus, dass die Energieversorgung komplett auf erneuerbaren Energieträgern basiert, die Industriestruktur der heutigen jedoch sehr ähnlich ist. 

Quelle

Umweltbundesamt 2015

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