Von wegen Hasen und Eier: Wie man im Rest der Welt Ostern feiert
In Deutschland ist das Osterfest untrennbar mit Osterhasen und der Suche nach Eiern verbunden.
Hase und Ei waren bereits lange vor dem Christentum alte Fruchtbarkeitssymbole, die mit der griechischen Göttin Aphrodite und der germanischen Erdgöttin Holda in Verbindung gebracht werden.
Trotzdem ist der Hase erst seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland der (alleinige) Überbringer der Ostereier: Zuvor wurden die Eier von Storch, Fuchs und Hahn gebracht. Der genaue Grund der Verbindung zwischen Hase und Ostern ist allerdings bis heute nicht ganz geklärt. Es gibt unterschiedliche Vermutungen, sogar, dass der Osterhase seinen Ursprung in einem schlecht gezeichneten oder schlecht gebackenen Osterlamm nahm. Festhalten kann man lediglich, dass der Osterhase längst nicht in allen Ländern Teil des Osterbrauchtums ist.
Andere Länder, andere Sitten
In Schweden verbindet man beispielsweise eine leicht skurril anmutende Tradition mit Ostern: Schwedinnen, die ihren Angebeteten noch nicht erobern konnten, gehen nachts an eine Quelle, an der sie „Osterwasser“ holen. Wenn sie es schaffen, bei dieser Handlung nicht zu reden und den Schwarm mit dem Wasser benetzen, ohne dass es dieser bemerkt, ist das zukünftige Glück angeblich vorprogrammiert.
In Finnland geht es martialischer zu: Freunde und Bekannte schlagen sich mit Birkenruten. Dieser Brauch soll an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde. Erst am Ostersonntag wird es ausgelassener, wenn die Kinder mit Tröten und Trommeln die Zeit der Trauer auf symbolische Weise vertreiben.
Auf den Philippinen heben Eltern ihre kleinen Kinder am Kopf hoch, sobald an Ostern die Kirchenglocken läuten – angeblich werden sie dadurch größer. Wie vielen Kindern diese Tradition eher geschadet hat, ist nicht überliefert…
Gewisse Ostertraditionen aus Spanien könnten Uneingeweihte auf den ersten Blick verunsichern: Bei den Osterprozessionen der frommen Bruderschaften tragen die Teilnehmer oftmals Kutten mit spitzen Kapuzen, die ungewollt Assoziationen zu weniger angenehmen Klans hervorrufen könnten.
Griechenland wartet zu Ostern mit einer kulinarischen Spezialität auf, die sicherlich nicht jedem mundet: Kokoretsi wird aus Innereien und dem Darm von Lämmern gemacht. Erinnert beinahe ein wenig an das berüchtigte Haggis aus Schottland – sieht allerdings bedeutend appetitlicher aus.
In Ungarn sprühen Männer die Frauen mit Parfüm ein. Von den Frauen erhalten sie im Gegenzug Ostereier, Kuchen und vor allem Alkohol. Die Polizei ist deshalb am nächsten Morgen auf etliche volltrunkene Autofahrer eingestellt.
Wie man sehen kann, gibt es zahlreiche verschiedene Arten das Osterfest zu feiern.