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Wolken, Wind & Wetter

Warum sollte man möglichst viel über Wetter und Klima wissen?

Um zu verstehen, warum es zu heftigen Sommergewittern und eisigen Schneestürmen kommt, wieso die Erde nicht tiefgefroren ist, ob der Wind sich jemals ausruht, warum die Wolken flauschig sind, wie Pflanzen und Tiere mit dem Klima zurechtkommen, wie eine Zeitreise durch Eis- und Heißzeiten in der Erdgeschichte aussieht, warum es in der jüngsten Zeit immer wärmer wird. Es wäre auch gut zu wissen, welche Klimaänderungen für die nächsten hundert Jahre erwartet werden – und was man tun kann, die globale Erwärmung zu stoppen.

Um diese und andere Fragen des höchst komplexen Zusammenhangs von natürlichen und menschengemachten Änderungen des Systems Erde geht es in diesem Buch – eine Art Kinder-Uni, für die sich ein namhafter Klimaforscher, Stefan Rahmstorf, und ein prominenter Buchillustrator, Klaus Ensikat, auf eine intensive Kooperation eingelassen haben.

Die Lufthülle unserer Erde hat ein großes Arsenal von spektakulären Tricks auf Lager, so beginnt das Buch, mit denen sie uns in ehrfürchtiges Staunen versetzen oder das Fürchten lehren kann. Ein Blitz ist eine elektrische Entladung, ein Funkensprung zwischen einer Wolke und dem Erdboden oder zwischen zwei Wolken. Benjamin Franklin konnte das im Jahre 1752 beweisen, indem er zusammen mit seinem Sohn einen Drachen in heraufziehende Gewitterwolken aufsteigen ließ. Über die Drachenschnur konnte er einen daran befestigten metallenen Schlüssel elektrisch aufladen, sodass der dann Funken schlug. Ohne Zweifel ein gefährliches Experiment!

Als praktische Anwendung daraus erfand er aber sogleich den Blitzableiter. Ein Porträt von Franklin, das Bild eines Hauses mit Blitzableiter und eine Szene mit dramatischen Gewitterwolken ergänzen die Geschichte. Wie viele Blitze es auf der Welt gibt, wie man sie zählt und wie man den eher selten auftretenden Kugelblitz erklären kann, das wird gleich mit erzählt.

Dies ist nur ein Beispiel für viele, mit denen das Buch das Interesse der jungen Leser zu gewinnen sucht und sie zugleich neugierig macht auf die vielen anderen Themen – auf die Eis- und die Heißzeiten, die Winde und Wolken, die Tornados und Orkane, auf ‚Lothar’ und ‚Kyrill’, auf die Arktis und die Antarktis, das Ozonloch, den schleichenden Klimawandel und die möglichen Kipppunkte hin zu einer zukünftigen Klimakatastrophe.

Man lernt die großen Entdecker zum Zusammenhang von Wolken, Wind und Wetter kennen, wie Michael Faraday, James Joule, John Tyndall, Svante Arrhenius, Arvig Högbom, Charles David Keeling, aber auch die zwölfjährige Severn Cullis-Suzuki aus Kanada schätzen, die auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro 1992 eine Rede hielt, mit der sie die Erwachsenen in deutlichen Worten ermahnte, nicht nur über Umwelt- und Klimaschutz zu reden, sondern endlich auch was dafür zu tun.

Das Buch endet mit einem außergewöhnlichen Anhang, mit einem Bild vom Meteorologischen Observatorium Potsdam, in dem schon seit 1893 das Wetter beobachtet und gemessen wird, mit Hinweisen auf Wetter und Klima im Internet, auf spezielle Webseiten für Kinder und Jugendliche (z.B. www.geolino.de) und auf Wettervorhersagen, Klima- und Temperaturdaten für das iPhone.

Fazit: Stefan Rahmstorf hat ein wunderbares, ein gehaltvolles, geistreiches und zugleich spannendes Buch geschrieben. Klaus Ensikat hat es kongenial illustriert, es mit Porträts und Szenen verständlicher und anheimelnd gemacht. Diese Kombination macht es zu einem idealen Geschenk.

Das Buch ist für Kinder und Jugendliche gedacht, aber es ist zugleich höchst anspruchsvoll. So mögen es denn Eltern ebenfalls studieren, um mit den Kleinen gemeinsam herauszufinden, ob man auch alles verstanden hat – und was man daraus fürs Leben lernen kann.

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

Quelle

Professor Udo E. Simonis 2012

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