Weltklimarat: Zweifel am 1,5-Grad-Ziel
Ein Bericht der Tageszeitung taz über den kommenden IPCC-Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel sorgt am heutigen Montag für Aufregung.
Der Weltklimarat habe „das ehrgeizigste Ziel aus dem Pariser Abkommen zum Klimaschutz praktisch aufgegeben“, heißt es in dem Blatt, dem nach eigenen Angaben ein Entwurf des Sonderberichts vorliegt. Der IPCC erkläre darin das 1,5-Grad-Ziel für „gescheitert“, schreibt die taz.
Derzeit arbeitet der Weltklimarat intensiv an dem Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel. Der Report soll abschätzen, ob und wie dieses Ziel zu erreichen ist. Laut taz-Bericht fällt die Einschätzung des IPCC schon im jetzigem Stadium deutlich negativ aus. Demnach liege es „mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit jenseits des Erreichbaren“, die Erderwärmung bis 2100 bei 1,5 Grad zu stoppen. „Beim jetzigen Tempo der Erwärmung würde die globale Mitteltemperatur die 1,5-Grad-Schwelle in den 2040er Jahren erreichen.“
Der Sonderbericht zum 1,5-Grad-Szenario war durch das Pariser Klimaabkommen von 2015 erforderlich geworden. Dort hatten die UN-Staaten vor allem auf Druck aus Afrika und Ozeanien vereinbart, die Erderwärmung bis 2100 bei „deutlich unter zwei Grad“, möglichst bei 1,5 Grad, zu stoppen. Zuvor war das Zwei-Grad-Ziel der große Orientierungspunkt der Klimapolitik gewesen.
Mittlerweile liegen, wie der IPCC selbst mitteilt, zwei Entwürfe des Berichts vor, die jedoch vertraulich sind und vom Weltklimarat nicht kommentiert werden. Seit Anfang Januar werde der zweite Entwurf einer Fachbegutachtung unterzogen, die noch bis Ende Februar andauere. Anfang Oktober soll die Endfassung des Sonderberichts veröffentlicht werden.
Aus welchem der beiden Entwürfe die taz zitiert, ist unklar. Die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle in Köln war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Quelle
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