‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

120-Städte-Studie Stromverbrauch: Stromverschwender-Städte

Das sind Deutschlands Stromverschwender-Städte …

Bamberg, Hannover, Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück, Heilbronn, Passau, Fürth, Aschaffenburg, Ludwigshafen, Wolfsburg, Celle, Saarbrücken, Fürth, Regensburg, Aachen.

Die Deutschen haben 2013 nur unwesentlich weniger Strom verbraucht als 2012 – trotz der seit dem Jahr 2013 beschlossenen schärferen EU-Richtlinien zu noch sparsameren Elektrogeräten und Glühlampen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen 120-Städte-Studie des Versicherungs- und Energieportals preisvergleich.de (2,72 Mio. Nutzer im Monat). Demnach lag der durchschnittliche Verbrauch pro Kopf im Jahres-Durchschnitt 2013 bei 1.836 kWh Strom (2012: 1.858 kWh).

Doch es gibt von Bundesland zu Bundesland und auch von Stadt zu Stadt gravierende Unterschiede: Auffallend sind nach wie vor die deutlichen Energie-Verbraucher-Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Städten (Deutschland-Karte bitte berücksichtigen). So liegt der Pro-Kopf-Verbrauch der Privathaushalte in den 120 untersuchten deutschen Städten im Osten bei durchschnittlich 1.614 kWh, im Westen bei 1.885 kWh pro Jahr. Für die Studie wurden stichprobenartig 120.000 Strom-Verträge, die 2012 und 2013 online abgeschlossen, analysiert.

Fakt ist: Aus Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland kommen die größten Stromverschwender-Städte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von über 2.105 kWh. Spitzenreiter Bamberg verbrauchte pro Kopf entsprechend der Studie 2.235 kWh, Regensburg 2.183 KWh, Osnabrück 2.180 kWh und Aachen (2.147 kWh). Auffallend: In den neuen Bundesländern liegt keine einzige der Stromverschwender-Städte. Im Gegenteil: Die Bürger von Magdeburg (1.515 kWh), Dresden (1.463 kWh), Neubrandenburg (1.421 kWh) und Erfurt (1.394 kWh) zeigen sich in der umfangreichen Stromverbrauchsauswertung als ausgesprochene Stromsparer.

Stromverschwender

Weitere Ergebnisse: In 17 der 120 Städte im Test leben Stromverschwender. So verbrauchen die Bürger in Bamberg mit 2.235 kWh satte 21,8 % mehr Strom als der deutsche Durchschnitts-Einwohner (1.836 kWh) und sind somit Spitzenreiter der Gruppe der Stromverschwender. Legt man einen durchschnittlichen Strompreis von rund 20 Cent pro Kilowattstunde zu Grunde, zahlen die Bamberger etwa 80 Euro mehr im Jahr als der Bundesdurchschnitt – allein durch den erhöhten Verbrauch sogar 177 Euro mehr als in der Stromsparer-Hochburg Schwerin (1.350 kWh).

Ähnlich verschwenderisch ist der Pro-Kopf-Stromverbrauch entsprechend der Studie in Regensburg (2.183 kWh, +18,9%) und in Osnabrück(2.180 kWh, +18,7%). Weitere Stromverschwender-Städte sind: Aachen (2.147 kWh, +17%), Erlangen (2.135 kWh, +16,3%), Saarbrücken (2.120 kWh, +15,5%), Oldenburg (2.116 kWh, +15,3%), Celle (2.107 kWh, +14,8%), Bremerhaven (2.101 kWh, +14,5%), Fürth (2.079 kWh, +13,2%), Bayreuth (2.077 kWh, +13,2%), Ludwigshafen (2.077 kWh, +13,1%), Hannover (2.075 kWh, +13%), Heilbronn (2.065 kWh, +12,5%), Passau (2.040 kWh, +11,2%), Aschaffenburg (2.024 kWh, +10,3%) und Wolfsburg (2.020 kWh, +10%).

Im Vergleich zum Vorjahr stieg in Oldenburg der Verbrauch um 8,3%. Auch Bremerhaven verbrauchte mehr als im Jahr zuvor: 5,7%. Doch gibt es auch bei den Stromverschwendern Spar-„Lichtblicke“: So konnten die Passauer im Vergleich zu 2012 ihren Stromverbrauch um fast 10% senken. Ebenfalls erfreulich: In Aschaffenburg und Fürth ging der Stromverbrauch im Schnitt um 4,1%, beziehungsweise 3,8% zurück. Die genauen Ergebnisse entnehmen Sie bitte der Grafik + der Tabelle im Anhang.

Mehr Geld im Portemonnaie, mehr Stromverbrauch?

Ob die Einkommensverhältnisse einen Einfluss auf den Stromverbrauch haben, ist nicht eindeutig zu beantworten. Zwar liegt in der Gruppe der Stromverschwender-Städte das Einkommen etwas höher, als in der Gruppe der Stromsparer. Allerdings haben die Einwohner in den Stromverschwender-Städten mit 22.500 Euro brutto pro Jahr nur wenig mehr zu Verfügung als der Schnitt der Stromsparer-Städte mit „nur“ 21.200 Euro. Gleichzeitig gehören einige der Städte mit den höchsten Einkommen, wie Hamburg (28.819 Euro), München (32.243 Euro) und Stuttgart (26.176 Euro) zur Gruppe der Normalverbraucher.

Jedoch findet sich Ingolstadt mit einem Einkommensdurchschnitt von 26.237 Euro, wie auch Freiburg im Breisgau, Ulm oder Worms, sogar unter den Stromsparern. Ein höheres Einkommen führt also nicht grundsätzlich zu höherem Stromverbrauch.

Die ärmeren Deutschen sparen beim Strom

Ein niedriges Einkommen, so weitere Testergebnisse, führt umgekehrt durchaus zu Stromersparnis. So dürfen sich das Prädikat „Stromsparer“ für 2013 gleich 21 – vor allem ostdeutsche – Städte ans Ortsschild heften: Frankfurt/ Oder (-10,1%), Suhl (-10,5%), Gera (-10,8%), Freiburg im Breisgau (-10,8%), Halle (-10,9%), Cottbus (-11,3%), Stralsund (-11,5%), Jena (-11,6%), Wiesbaden (-11,7%), Plauen (-12,3%), Worms (-12,5%), Ulm (-13,5%), Ingolstadt (-15,1%), Rostock (-15,5 %), Garmisch-Partenkirchen (-16,1%), Magdeburg (-17,4%), Schweinfurt (-18,5%), Dresden (-20,3%), Neubrandenburg (-22,6%), Erfurt (-24,1%) und Spitzenreiter Schwerin mit -26,5 Prozent Stromersparnis gegenüber 2012.

In all diesen Städten müssen die Haushalte mit im Schnitt deutlich unter 18.000 Euro auskommen. Das eindeutige Ergebnis: Die Ärmeren im Land sind ausnahmslos Stromsparer und drücken offensichtlich schneller und häufiger auf den Ausschaltknopf als ihre besser gestellten Landsleute.

Bei den Bundesländern liegen niedersächsische Städte vorn

Auf der Länderebene sind nicht, wie etwa beim Pro-Kopf Verbrauch der Städte, die bayrischen, sondern die Städte von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (2.137 kWh) als größte Stromverschwender analysiert worden. Demnach hatten die Niedersachsen mit durchschnittlich 2.145 kWh pro Kopf im Jahr 2013 den höchsten Verbrauch. Das sind fast 680 kWh mehr als die sparsamen Bewohner von Mecklenburg-Vorpommern. Das bedeutet: Immerhin rund 135 Euro mehr geben die Niedersachsen so durchschnittlich für Strom im Jahr aus.

Jedoch: Den größten Stromverbrauchs-Anstieg verzeichnete preisvergleich.de in Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich 256 kWh. Dies bedeutet immerhin rund 50 Euro Mehrkosten für die Endverbraucher. Besonders sparsam ist man auf Bundesländer-Ebene auch wieder nur im Osten: Mecklenburg-Vorpommern (1.466 kWh), Thüringen (1.489 kWh) und Sachsen-Anhalt (1.556 kWh) führen hier die Liste an. Die genauen Ergebnisse entnehmen Sie bitte der Grafik und der Tabelle im Anhang.

Studiendesign: Für die Studie wurden rund 120.000 stichprobenartig ausgewählte Strom-Verträge, welche in den Jahren 2012 und 2013 online abgeschlossen wurden, analysiert. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Haushaltsgrößen, welche das Statistische Bundesamt oder die Statistischen Landesämter ausweisen, wurde aufgrund der Vertrags-Angaben der Pro-Kopf-Stromverbrauch pro Stadt ermittelt. Die Ergebnisse klassifizieren sich in drei Gruppen: „Stromsparer“ verbrauchen zehn Prozent weniger (<1.850 kWh) als der ermittelte Durchschnitt. „Stromverschwender“ liegen um zehn Prozent darüber (>2.105 kWh). Die „normalen Stromverbraucher“ siedeln sich dazwischen an. (Grafik: Deutschland Karte siehe Anhang)

Quelle

PREISVERGLEICH.de 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren