Aktuelle Studie zum Ausbau erneuerbarer Energien
EU-Staaten mehrheitlich auf Kurs. 2020-Ziel ist bei stabilen Rahmenbedingungen erfüllbar.
Eine aktuelle Studie unter Mitarbeit von Erneuerbare Energie Österreich zeigt, dass die EU das Erneuerbaren-Ausbauziel für 2020 beim Festhalten des jetzigen Kurses voraussichtlich erfüllen wird. Eine Untersuchung der Entwicklung in allen EU-Staaten zeigt, dass 22 der 28 EU-Mitgliedsstaaten das Erneuerbaren-Zwischenziel für 2012 erreichen und teilweise sogar übererfüllen. Die neue Energie-Beihilfenregelung bedeutet allerdings eine Gefahr. „Wir sind derzeit sowohl in Österreich als auch europaweit auf dem richtigen Weg, aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht“, so EEÖ-Geschäftsführer Jurrien Westerhof.
Im Rahmen des Keep on Track-Projektes untersucht ein europaweites Konsortium die Entwicklungen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in den EU-Mitgliedsstaaten. Für Österreich ist der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich beteiligt.
Die aktuelle Studie zeigt, dass die EU insgesamt betrachtet sowohl bei Strom als bei Wärme auf dem Weg ist, die Ziele für 2020 zu erfüllen. Der Anteil erneuerbarer Strom lag 2012 bei 24 Prozent, und der Anteil erneuerbare Wärme bei 16 Prozent. Nur der Anteil erneuerbare Energie im Verkehr bleibt mit 5 Prozent etwas hinter dem Ziel zurück. Insgesamt liegt der Anteil erneuerbare Energien derzeit bei knapp über 14 Prozent.
Die im April beschlossene Neuregelung für Beihilfen im Energiebereich wird allerdings als großes Risiko vor allem für den Ökostromausbau bewertet – geht es nach der EU-Kommission, dann könnte das erfolgreiche Einspeisetarifsystem bald nicht mehr erlaubt sein. Damit droht große Unsicherheit für Investoren, und es würde die bisher treibende Kraft hinter dem Ökostromausbau wegfallen. Das könnte die Erreichung des Erneuerbaren-Ziels für 2020 doch noch gefährden.
Das Konsortium empfiehlt aufgrund der bisherigen Erfahrungen die Festlegung von langfristigen und ambitionierten Zielen, die Schaffung von stabilen Rahmenbedingungen, und die Beseitigung von administrativen Hürden. Werden die Empfehlungen umgesetzt, dann bedeutet das für den Zeitraum bis 2020, dass gegenüber den jährlichen Unterstützungsbedarf von 24 Mrd. Euro eine Einsparung bei den Kosten für Importe fossiler Energien von jährlich 31 Mrd. Euro stehen. Dazu kommen jährlich 5 Mrd. Euro Einsparungen durch vermiedene Kosten für den Ankauf von CO2-Emissionszertifikaten.
„Aus den Entwicklungen in den vergangenen Jahren können wir lernen, dass Energieziele, die zunächst als vollkommen unrealistisch und überzogen kritisiert wurden, voraussichtlich sogar übererfüllt werden – was bedeutet, dass höhere Ziele durchaus erreichbar gewesen wären“, so Westerhof. „Das sollte ein Ansporn für die europäischen Regierungschefs sein, sich beim EU-Rat heute und morgen für ambitionierte Ziele für 2030 auszusprechen.“
Erneuerbare Energie Österreich verlangt für die EU eine Verringerung des Energieverbrauchs von 30 Prozent, eine CO2-Emissionsreduktion von 60 Prozent und einen Anteil erneuerbarer Energien von 45 Prozent.
Die Studie „EU Tracking Roadmap 2014“ finden Sie hier
Quelle
Erneuerbare Energie Österreich 2014