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Alternative Antriebe und Kraftstoffe kommen nur schwer in Fahrt – Diesel gewinnt

Der Anteil von alternativen Antrieben und Kraftstoffen auf deutschen Straßen stagniert trotz staatlicher Förderung und hoher Kraftstoffpreise.

Hingegen gewinnt der Dieselantrieb trotz vergleichsweise hoher Schadstoffemissionen weiter an Bedeutung. Zu diesen Ergebnissen kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in einer aktuellen Studie. Die Nutzung von Erdgas im Verkehr ist noch sehr gering und sollte weiter gefördert werden. Erdgas ist im Gegensatz zur Elektromobilität bereits heute verfügbar, effizient und schadstoffarm sowie offen für die künftige Nutzung erneuerbarer Energien.

Im Jahr 2012 gab es in Deutschland 54 Millionen Kraftfahrzeuge, die insgesamt fast 720 Milliarden Kilometer zurücklegten. Weder im Kraftfahrzeugbestand noch bei der Fahrzeugnutzung haben dabei alternative Antriebe und Kraftstoffe bisher deutliche Zuwächse erreicht. Der wichtigste Energieträger im Straßenverkehr bleibt der Dieselkraftstoff. Bei den Personenkraftwagen, die über vier Fünftel des gesamten Fahrzeugbestandes ausmachen, haben 29 Prozent inzwischen einen Dieselantrieb; auf diese entfallen 43 Prozent der Fahrleistungen. Der Anteil alternativer Kraftstoffe – also Erdgas, Flüssiggas und Biokraftstoffe – stagniert dagegen seit 2008 unter sieben Prozent. Erd- und Flüssiggas decken erst 1,5 Prozent des Bedarfs.

Vor diesem Hintergrund und angesichts der gedämpften Erwartungen an Biokraftstoffe und Elektrofahrzeuge empfehlen die DIW-Verkehrsexperten Uwe Kunert und Sabine Radke, die Effizienz der konventionellen Fahrzeugantriebe zu verbessern und weiter auf die Förderung von Erdgas zu setzen. „Das Thema Elektromobilität, das die öffentliche Debatte beherrscht, mag zwar langfristig eine interessante Perspektive sein. Dennoch sollten die kurzfristig verfügbaren Alternativen nicht vernachlässigt werden“, sagt Uwe Kunert. Erdgasantriebe weisen im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen geringere Emissionen von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen auf und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, perspektivisch erneuerbares Methan zu nutzen. Deshalb wäre es ein wichtiges Signal, den reduzierten Verbrauchsteuersatz auf Erdgas über 2018 hinaus zu verlängern. Darüber hinaus ist nicht nur ein Ausbau des Tankstellennetzes für Erdgasfahrzeuge dringend erforderlich, sondern auch eine bessere Preisauszeichnung von Erdgas.

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Aufsatz im DIW-Wochenbericht 50/2013 | PDF, 237.96 KB

Quelle

Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) 2013

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