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Alternativer Nobelpreis geht an Schweizer Agrarforscher Hans Herren

Der Präsident der Stiftung Biovision ist der erste Schweizer der mit diesem seit 1980 verliehenen Preis ausgezeichnet wird.

Der Präsident der Stiftung Biovision ist der erste Schweizer der mit diesem seit 1980 verliehenen Preis ausgezeichnet wird. Die Jury des „Right Livelihood Award“ begründete den in Stockholm bekannt gegebenen Entscheid damit, dass Herren „mit wissenschaftlicher Kompetenz und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt“.

Für den Welternährungspreisträger von 1995 ist die Auszeichnung eine wichtige Bestätigung für seine Vision: Eine Welt auf der auch 2050, wenn 9 Milliarden Menschen unseren Planeten bevölkern, jeder mit genügend gesunder Nahrung versorgt werden kann. „Und dafür dürfen wir die planetären Grenzen nicht weiter überschreiten. Dies ist nur möglich, indem wir in kleinbäuerliche Strukturen und Familienbetriebe mit nachhaltigen und effizienten ökologischen Anbaumethoden investieren und wegkommen vom Paradigma der industriellen Landwirtschaft, welche die globalen Ressourcen übernutzt und die Biodiversität zerstört“, sagte Herren.

Herren teilt sich den Preis mit drei weiteren Persönlichkeiten die sich für die Sicherung der Grundlagen menschlichen Lebens einsetzen. Paul Walker aus den USA „für seinen unermüdlichen Einsatz, um die Welt von chemischen Waffen zu befreien“. Raji Sourani aus Palästina „für sein beharrliches Engagement für Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit unter extrem schwierigen Bedingungen“ und Denis Mukwege von der Demokratischen Republik Kongo „für seine langjährige Arbeit, Frauen, die sexuelle Kriegsgewalt überlebt haben, zu heilen, und für seinen Mut, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen“.

Ole von Uexküll, Geschäftsführer der Right Livelihood Award Stiftung sagte bei der Preisverkündigung: „Die Welt sollte nicht mit Problemen leben, von denen wir wissen, wie wir sie lösen können. Diese vier Männer, deren Vision, Mut und Engagement wir heute auszeichnen, zeigen, wie diese Lösungen aussehen.“

Herren gründete die Stiftung Biovision vor 15 Jahren um seine Projekte in Ostafrika zu unterstützen. Dabei geht es primär um Wissensvermittlung für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, deren Bedürfnisse im Zuge der „Grünen Revolution“ und der Entwicklung der industriellen Landwirtschaft von der Forschungweitgehend vernachlässigt wurden. Dies obwohl Kleinbauern weltweit die Mehrheit der Nahrungsmittelproduzieren. Das Farmer Communication Programme der Stiftung Biovision erreicht über seine verschiedenen Kanäle rund vier Millionen Bäuerinnen und Bauern und bietet ihnen mit seinen Informationen Hilfe zur Selbsthilfe.

Um auch politisch die richtigen Rahmenbedingungen für einen Kurswechsel in der globalen Landwirtschaft zu schaffen, führt Herren mit Biovision und dem Millennium Institute eine Kampagne auf internationaler Ebene um die politischen Entscheidungsträger für seinen Ansatz zu gewinnen. Am Umweltgipfel in Rio im vergangenen Jahr gelang es so unter anderem, dass wichtige Forderungen für die vermehrte Unterstützung kleinbäuerlicher Strukturen und nachhaltiger ökologischer Anbaumethoden ins Schlussdokument aufgenommen wurden.

Quelle

Biovision 2013

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