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Arktis blubbert immer mehr Methan aus

Tauender Permafrost unter dem Meer der Arktis setzt doppelt so viel Methan frei wie in Klimamodellen vorausberechnet.

Derzeit sind es 17 Millionen Tonnen jährlich statt acht wie bisher angenommen. Diese Daten haben Wissenschaftler vom International Arctic Research Center der Universität von Alaska in Fairbanks jetzt im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlicht. Methan hat eine etwa 30-mal stärkere Wirkung auf das Klima als Kohlendioxid.

Die Leitautorin der Studie Natalia Shakhova und ihre Kollegen untersuchen den Ostsibirischen Schelf – die Verlängerung der Kontinentalplatte – vor der Küste Russlands schon seit zehn Jahren. Dort liegt unter dem Meer ein Permafrostboden. Zwar begann er schon im frühen Holozän zu tauen, also vor knapp 10.000 Jahren, heißt es in dem Aufsatz. Dieser Trend aber hat sich nun offensichtlich verstärkt.

Bohrkerne, die Shakhova und ihr Team aus dem unterseeischen Permafrostboden holten, zeigen nun, dass dessen Temperatur kurz vor dem Taupunkt liegt. Außerdem untersuchten die Forscher den Ausstoß von Gasblasen mithilfe von Schalluntersuchungen. „Was wir jetzt beobachten, geschieht viel schneller, als die Modelle vorhersagten“, berichtet Natalia Shakhova. Häufige Stürme in der Arktis hätten außerdem ein Aufschäumen des Methans bewirkt, so wie die Kohlendioxidbläschen in einem Getränk schneller in die Höhe schießen, wenn man eine Flasche schüttelt.

Die erhöhte Rate der Methanfreisetzung in dem Gebiet geht möglicherweise auf den Klimawandel zurück, weil sich das Meer erwärmt, und könnte sich im Lauf der Zeit verstärken, sagt die Forscherin. Aus schmelzendem Permafrostboden unter dem Meer werde das Methan oft abrupter und in größeren Mengen freigesetzt als an Land, etwa im Permafrost Sibiriens.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sue 2013

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