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Rudolf Simon|Wikimedia Commons | Stand angeblich schon vor der Ablösung als VDA-Chef und zieht jetzt gegen die "Feinde" des Autos zu Felde: Matthias Wissmann.

© Rudolf Simon|Wikimedia Commons | Stand angeblich schon vor der Ablösung als VDA-Chef und zieht jetzt gegen die "Feinde" des Autos zu Felde: Matthias Wissmann.

Autolobbyist diffamiert „Autofeinde“

Vor dem Beginn der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main nimmt die Auseinandersetzung um die Zukunft des Automobils erheblich an Schärfe zu.

Der Chef des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, diffamierte jetzt Kritiker als „Gilde der Autofeinde“. Manche davon seien nur „grün lackiert“, in Wirklichkeit stecke „häufig ein knallharter Lobbyismus dahinter“, wird Wissmann von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zitiert.

Laut dem Bericht gesteht der VDA-Chef zwar Fehler der Autoindustrie ein, betont aber, dass die große Mehrheit der Unternehmen damit nichts zu tun habe. „Die Feinde des Autos schießen jetzt den Diesel an, die werden sich in Zukunft den Benziner vornehmen und übermorgen vermutlich das E-Auto.“ Gegen solche „Fanatiker“ müsse man sich wehren.

Ende August war bereits über eine vorzeitige Ablösung des VDA-Präsidenten spekuliert worden. Nach IAA und Bundestagswahl wollen die Führungen einiger Autokonzerne laut Medienberichten einen personellen und inhaltlichen Neuanfang im Verband, um für die weitere Debatte über Verbrennungsmotoren und mögliche Fahrverbote besser gewappnet zu sein.

Auch wenn diese Berichte von Spitzenunternehmen der Branche zurückgewiesen wurden, hatte das Agieren des VDA zum Beispiel beim ersten Dieselgipfel Anfang August für deutliche Verärgerung gesorgt. So hatte Wissmanns Verband noch während der laufenden Verhandlungen eine Presseerklärung veröffentlicht und damit die „Ergebnisse“ des Gipfels de facto vorweggenommen.

Mittlerweile bestätigten Teilnehmer des ersten Diesel-Gipfels auch, dass auf dem Treffen entgegen den offiziellen Darstellungen keineswegs so hart und intensiv verhandelt worden ist. Grund: Politiker und Unternehmenschefs hatten wegen des angeblich aus Sicherheitsgründen kurzfristig anberaumten Umzugs des Gipfels vom Bundesverkehrsministerium ins völlig unvorbereitete Innenministerium die meiste Zeit mit erheblichen technischen Problemen zu kämpfen.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!  

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