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Bilanz: Das Klima 2012

Die aktuellen Hitzerekorde machen das Wetter von gestern schnell vergessen.

Mit seinem Bericht zum „Zustand des Klimas 2012“ führt die US-Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA der Welt noch einmal die traurigen Rekorde des vergangenen Jahres vor Augen: Klimagaskonzentration, Eisschmelze, Wasser- und Oberflächentemperaturen – kaum ein Indikator für den Klimawandel, der nicht alte Messwerte noch einmal sprengt.

Die Entdeckung eines toten Eisbären durch Forscher des Norwegischen Polarinstituts fällt fast auf den Tag genau mit der Veröffentlichung des Berichts zum „Zustand des Klimas 2012“ der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zusammen. Auf 260 Seiten haben 382 Wissenschaftler aus aller Welt Daten zusammengetragen und ausgewertet, von der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre über die Durchschnittstemperaturen bis zum Meeresspiegelanstieg und der Ausdehnung des Meereises. Sie haben fast ausschließlich neue Rekorde zu bieten.

Gleich vier verschiedene Datenreihen über die Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen kommen zum selben Ergebnis: 2012 war eines der zehn wärmsten Jahre überhaupt. Nur in der Frage, ob das vergangene Jahr auf Platz acht oder neun rangiert, unterscheiden sich die Datenreihen. Die Vereinigten Staaten sowie Argentinien erlebten sogar den heißesten Sommer ihrer Geschichte.

Und auch die Oberfläche der Weltmeere erwärmt sich. Hier ordnen vier unabhängige Messreihen das Jahr 2012 unter die elf wärmsten Jahre ein. Zwar seien die Temperaturen in den Ozeanen zwischen 2000 und 2012 langsamer gestiegen als in den 30 Jahren davor, so der Bericht. Doch dieses Phänomen erklären die Wissenschaftler mit dem Wetterereignis La Niña, das typischerweise zu niedrigeren Oberflächentemperaturen in den Meeren führt.

Das arktische Meereis schmilzt so stark wie nie zuvor

Mit einer Fläche von gerade noch 1,32 Millionen Quadratkilometern schwamm am 16. September 2012 auf den arktischen Gewässern so wenig Eis wie nie zuvor, seitdem Satelliten die Region observieren. Besonders dramatisch: Der vorangegangene Schmelzrekord aus dem Jahr 2007 wurde noch einmal um ein knappes Fünftel übertroffen. Damals war das Eis auf die Fläche von 1,61 Millionen Quadratkilometer zusammengeschrumpft.

Ein weiterer Indikator erklärt die traurigen Rekorde: Den Erhebungen der Wissenschaftler zufolge erwärmt sich die Region doppelt so schnell wie andere Breiten. Das zeigt, wie wenig aussagekräftig die Veränderung der globalen Durchschnittstemperatur ist, die derzeit als kleinster gemeinsamer Nenner im Zentrum des klimapolitischen Diskurses steht

Permafrostböden bergen enormes Beschleunigungspotenzial

Der Temperaturanstieg in der Region brachte 2012 weitere Extremwerte in die Messreihen der Wissenschaftler: Die Temperaturen auf der Nordhalbkugel setzten dem grönländischen Eispanzer so stark zu, dass 97 Prozent des Eises zu schmelzen begannen. Das ist viermal so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Auch die Temperatur der Permafrostböden erreichte neue Höchststände.

Hier können Sie den kompletten Artikel lesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Eva Mahnke 2013

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