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Biomasse effizient nutzen

Forstwissenschaftlerin untersucht in zwei Nachhaltigkeits-Projekten, wie sich Stickstoffverluste in der Landwirtschaft vermeiden lassen.

Im Vordergrund steht ein mobiles Pyrolyse-Gerät, das Biokohle aus landwirtschaftlichen Reststoffen gewinnt. Die Beimengung von Biokohle zu Gülle ist Thema einer weiteren Forschungsarbeit. Beide Projekte werden vom Badenova- Innovationsfonds gefördert.

Seit einigen Jahren sucht die Wissenschaft vermehrt nach Maßnahmen zur Eindämmung von Stickstoffverlusten in der Landwirtschaft. Stickstoff geht dabei als gelöste oder gasförmige Verbindung nicht nur den Landwirtschaftsbetrieben als wertvoller Dünger verloren. Als Lachgas kann es zu einem der klimaschädlichsten Emissionen werden oder als Nitrat das Grundwasser belasten.

Bereits 2011 bekam Dr. Carola Holweg Unterstützung des Badenova-Innovationsfonds für ihr erstes Projekt, das die Nutzung eines mobilen Pyrolysegerätes untersucht. Das Gerät verarbeitet vor Ort Material aus dem Weinbau und der Landschaftspflege zu Biokohle. Dazu kam der Prototyp eines australischen Herstellers erstmals in Europa zum Einsatz. Als besondere Herausforderung für die Gewährleistung der deutschen Emissionsstandards stellte sich vor allem die hiesige höhere Feuchte des Einsatzmaterials heraus.

Eine Möglichkeit wäre die Trocknung bzw. Vorwärmung des Einsatzgutes mit Hilfe der bisher ungenutzten Abgas-Wärme. Aus diesem Grunde bewarb sich Carola Holweg beim Badenova- Innovationsfonds aktuell um eine Mittelaufstockung des bereits bewilligten Zuschusses und schaffte es mit ihrem vielversprechenden Ansatz erneut unter die geförderten Themen in diesem Jahr.

Das zweite Projekt, mit dem Dr. Carola Holweg beim Innovationsfonds 2013 vertreten ist, entstand im Verlauf ihres ersten Forschungsansatzes und ist eng damit verbunden. So untersucht ein Team rund um die Forstwissenschaftlerin, ob sich Stickstoffemissionen und -verluste durch den Zusatz der gewonnen Pflanzenkohle zu Gülle verringern lassen.

Projektpartner sind die Professur für Bodenökologie der Universität Freiburg unter Prof. Dr. F. Lang sowie der Landwirtschaftsbetrieb Mathislehof in Buchenbach. Während der Projektdauer von 15 Monaten wird dort Pflanzenkohle in einer niedrig- und einer hochdosierten Variante als Güllezusatzmittel eingesetzt. Messungen gasförmiger und gelöster Stickstoff-Emissionen erfolgen anschließend sowohl während der Lagerung als auch kurz nach der Ausbringung der Gülle. Neben einer Gesamtbilanzierung der Stickstoff-Verluste wird der Anwendungserfolg als Güllezusatzmittel und die Wirtschaftlichkeit der innovativen Maßnahme bestimmt.

Können Stickstoffverluste durch  Pflanzenkohle in nennenswertem Umfang minimiert werden, kann die neue Technik nicht nur sehr vorteilhaft für landwirtschaftliche Betriebe eingesetzt werden, sondern auch zu einer nachhaltig verbesserten Situation hinsichtlich Wasser-und Klimaschutz beitragen. Ein vielversprechender Forschungsansatz mit echtem Multiplikatoren-Charakter.

Quelle

badenova AG & Co. KG 2013

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