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Bis 2031 erstes deutsches Endlager

Bundesumweltministerin Hendricks hält es für realistisch, in 16 Jahren einen Standort für ein Atom-Endlager zu finden.

Dabei soll auch die Öffentlichkeit einbezogen werden, erklärte sie auf der dritten Sitzung der Endlager-Kommission am Montag in Berlin. „Sündenfälle“ wie in den Lagern Asse und Morsleben dürften sich nicht wiederholen. Von einem Volksentscheid will sie nichts wissen.

„Wie lange wollen Sie denn noch warten?“, entgegnete Barbara Hendricks (SPD), Bundesumweltministerin, heute leicht aufgebracht ihren Kritikern aus den Reihen der Endlager-Kommission. „Die Ziele, bis 2031 einen Standort zu finden und gleichzeitig die Öffentlichkeit zu beteiligen, sind kein Widerspruch.“ Einige Vertreter der Endlager-Kommission hatten den Zeitplan der Ministerin als unrealistisch kritisiert.

So hält Jörg Sommer von der Deutschen Umweltstiftung, Vertreter der Umweltverbände in der aus Politikern, Wissenschaftlern sowie gesellschaftlichen Vertretern bestehenen Kommission, den Termin 2031 für illusorisch. Die Bürgerbeteiligung müsse richtig durchgeführt werden und brauche mehr Zeit. Die Umweltministerin war für gut zwei Stunden in die Kommission gekommen, um die 33 Mitglieder zu informieren und sich ihren Fragen zu stellen.

Eine bundesweite Volksabstimmung über die Endlagerfrage, wie von Jörg Sommer angeregt, werde es jedoch mit der Ministerin nicht geben: „Das ist eine bequeme Lösung für alle – außer für die, die dort wohnen. So werden wir vor Ort keine Befriedung erreichen“, betonte Hendricks. Die Bevölkerung einzubeziehen sei in jedem Fall eine der größten Herausforungen der Endlagersuche.

Die „Sündenfälle“ früherer Atommülllager hätten erheblich am Vertrauen gezehrt. Den Altlasten im einsturzgefährdeten Endlager Morslebenversuche man derzeit mit einer Stilllegung beizukommen, informierte die Ministerin. Ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren sei auf dem Weg. Statt sie zu bergen, wolle man die Abfälle in dem einsturzgefährdeten Lager „sicher verwahren“.

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Auch das Skandal-Lager Asse II sei noch weit von einer Lösung entfernt. Dort stelle der Bund Gelder zur Verfügung, um die Atomfässer zu bergen und in einen neuen Schacht umzulagern – ein „Wettlauf mit der Zeit“, wie Hendricks betonte. Trotz mehrerer kritischer Nachfragen aus der Kommission betonte sie, dass das umstrittene Lager Gorleben weiterin als ein potenzieller Standort geprüft werde.

Auch die Einrichtung des neuen Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BfE) musste die Ministerin verteidigen.

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Quelle

KLIMARETTER.INFO | Susanne Götze 2014

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