Bloomberg: Europa wird bis 2030 verstärkt in erneuerbare Energien investieren
Photovoltaik und Windkraftwerke an Land beherrschen den Ausbau.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Europa wird laut einem Bericht von Bloomberg New Energy Finance von 40% im Jahr 2012 auf 60% im Jahr 2030 wachsen.
Gleichzeitig werde der Anteil der Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas von 48% auf 27% schrumpfen, so das Markforschungs-Unternehmen.
Bis 2030 werden in Europa Erneuerbare-Energien-Anlagen mit 557 GW zugebaut
Der Bericht „BNEF 2030 Market Outlook” beruht auf einer Modellierung von Stromangebot und -nachfrage sowie der Entwicklung der Technologiekosten und der Förderpolitik in den einzelnen Ländern und Regionen Europas. Er kommt zu dem Schluss, dass bis 2030 in Europa voraussichtlich neue Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit 557 GW zugebaut werden.
Im selben Zeitraum soll die Kapazität der Kohlekraftwerke von 195 GW auf 125 GW zurückgehen und die der Gaskraftwerke leicht steigen, von 257 GW auf 280 GW.
Europa wird bis 2030 rund 730 Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren stecken
„Unsere Forschung zeigt, dass Solar- und Windanlagen immer wirtschaftlicher werden und in den nächsten Jahren vermehrt auch ohne Förderung installiert werden“, sagte Seb Henbest von BNEF. „Wir gehen davon aus, dass Europa bis 2030 rund 730 Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren stecken wird, davon 248 Milliarden in Photovoltaik-Dachanlagen und 183 Milliarden in Windkraftwerke an Land.“
Wachsender Kostenvorteil von Photovoltaik- und Windkraftanlagen
„Nach unserem Modell wird der Strombedarf in Europa zwischen 2014 und 2030 auf Grund von Energieeffizienzmaßnahmen nur um 9 % steigen. Dadurch und wegen des wachsenden Kostenvorteils von Photovoltaik- und Windkraftanlagen kann der Kontinent die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung von 1,3 Milliarden Tonnen (2013) bis 2030 auf 564 Millionen Tonnen senken“, so Henbest.
Deutschland investiert voraussichtlich 125 Milliarden Euro in Erneuerbare
Was Deutschland betrifft, so rechnen die Marktforscher mit Investitionen in Höhe von 125 Milliarden Euro, davon über 50 Milliarden für kleine Solarstrom-Anlagen. Großbritannien werde voraussichtlich 144 Milliarden Euro investieren, davon rund 36 Milliarden für kleine PV-Anlagen.
3,7 Billionen Euro werden bis 2030 weltweit in den Ausbau der Erneuerbaren gesteckt
Die weltweiten Investitionen in neue Kraftwerke belaufen sich im Prognosezeitraum laut BNEF voraussichtlich auf umgerechnet 5,6 Billionen Euro. Davon entfallen 66 % auf erneuerbare Energien einschließlich der Wasserkraft.
Fossile Kraftwerke werden 2030 immer noch den größten Anteil an der Stromerzeugung haben (44 %). Er betrug 2013 jedoch noch 64 %. Der Bericht geht davon aus, dass in den nächsten 16 Jahren weltweit neue Kohle-, Gas- und Ölkraftwerke mit rund 1.073 Gigawatt gebaut werden, die meisten in Schwellen- und Entwicklungsländern, um den steigenden Strombedarf zu bedienen und die schwankende Stromproduktion mit Wind- und Solar-Kraftwerken auszugleichen.
Der Anteil letzterer an der weltweiten Stromerzeugung soll von 3 % im vergangenen Jahr auf 16 % im Jahr 2030 wachsen.
BNEF ist optimistischer als andere Marktforscher
„Unsere nach Ländern und Technologien unterteilte Prognose der Strommarkt-Investitionen ist optimistischer als andere Prognosen, weil wir im Hinblick auf die Kostensenkungen optimistischer sind“, sagt Michael Liebreich.
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Quelle
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