Britische Emissionen auf Rekordtief
Was Deutschland nicht schafft, gelingt offenbar Großbritannien.
Während die künftige Bundesregierung aus Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag das Klimaziel für 2020, das eine Minderung der CO2-Emissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 vorsieht, für nicht mehr erreichbar erklärt, haben die Briten im vergangenen Jahr bereits 38 Prozent erreicht. Damit liegt die britische Klimalast sogar unter dem Niveau des Jahres 1890, zeigt eine Analyse des Klimaportals Carbon Brief auf der Grundlage der vorläufigen offiziellen Zahlen von 2017.
Grund ist der Kohleausstieg, den Großbritannien bis 2025 abschließen will. Dann soll das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen. Im vergangenen Jahr ging die Kohleverstromung um 19 Prozent zurück. Im Jahr davor, 2016, gab es sogar ein Minus von 52 Prozent.
Inzwischen steuert Kohle nur noch fünf Prozent zum Primärenergieverbrauch bei. Im Jahr 1995 waren es noch 22 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nach wie vor rund 40 Prozent.
Wie die Zahlen zeigen, ist es keineswegs die Atomkraft, die Großbritannien dieses CO2-Kunststück ermöglicht. Sie lieferte 2017 gut 15 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent (Kohle: rund zehn Millionen Tonnen). Das Schwergewicht sind aber auch nicht die erneuerbaren Energien, sondern – Gas. Der als relativ klimafreundlich geltende fossile Energieträger steuerte rund 75 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent bei. Die endgültigen Zahlen will das britische Energieministerium Ende März vorlegen.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
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