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Bund Naturschutz gefährdet Atomausstieg und behindert Klimaschutz

Der Bund Naturschutz (BN) gefährdet mit seiner aktuellen energiepolitischen Position und vor allem seinen Handlungen in hohem Maße das selbst gesteckte Ziel des Atomausstieges in Bayern und behindert einen wirklich wirksamen Klimaschutz.

Mit der Forderung des dezentralen Aufbaus einer regionalen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien opponiert der BN zusammen mit CSU und SuedLinkgegnern gegen die neue Höchstspannungsleitung durch die Rhön. Gleichzeitig kämpfen Vertreter des BN aber an vielen Stellen gegen den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien und Speicherprojekte.

Damit behindert der BN selbst den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Im windreichsten Gebiet Bayerns, der Rhön, setzt sich der BN gegen jede Windkraftanlage ein und will das ganze Biosphärenreservat völlig frei von Windkraft halten, statt ein Zonierungskonzept zu verlangen, durch welches Naturschutz und der Ausbau der Windenergie gut vereinbart werden könnten.

Gegen jeden Ausbau und sogar für die Abschaltung bestehender Wasserkraftanlagen setzt sich der BN seit Jahren ein, so auch gegen die dezentralen Pumpspeicherkraftwerke, wie erst kürzlich am Osser im Bayerischen Wald.

Gegen Solarfreiflächenanlagen erheben prominente Mitglieder des BN heftigen Widerspruch, so erst kürzlich gegen die geplante Freiflächenanlage in Diebach bei Hammelburg.

Gegen den Ausbau der Biogasanlagen tritt der BN ein, weil er Maismonokulturen befürchtet. Doch viele Biogasanlagenbetreiber denken längst um und nutzen ökologischere Alternativen zum Mais.

Dezentrale Erneuerbare Energien (Sonne, Wind, Bioenergien, Wasserkraft) sollen den Atomstrom ersetzen, ohne neue Leitungen, doch genau diesen Ausbau der Erneuerbaren Energien behindert der BN in der Region und bundesweit selbst.

Bereits in sieben Jahren muss in Bayern wegen des Atomausstieges knapp die Hälfte der heutigen Stromerzeugung ersetzt worden sein und in den Nebelwochen des Winters gar über Zwei-Drittel. Der BN gefährdet mit seiner Verhinderung des regionalen und dezentralen Ausbaus der Erneuerbaren Energien, wichtiger Pumspeicherprojekte und der neuen Leitungen, den Atomausstieg in Bayern. Völlig offen unterstützt er die Anti-SuedLink- und Anti-Erneuerbare-Energien-Politik der CSU. Der BN darf sich nicht wundern, wenn in drei Jahren der Bayerische Ministerpräsident verkünden wird, dass der Atomausstieg bis zum Abschalten des letzten Atomkraftwerkes im Jahre 2022 nicht mehr zu schultern ist, weil der Ausbau der Erneuerbaren Energien  und Speicherprojekte „leider“ zum Erliegen kam und die Leitungen „leider“ am Protest der Bürger und Naturschutzverbände gescheitert seien.

Die aktuelle Politik des BUND und vor allem des BN in Bayern kann ich nicht länger mittragen und kündige daher meine Mitgliedschaft.

Das ausführliche Kündigungsschreiben finden Sie hier.

Quelle

Hans-Josef Fell 2015 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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