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Chinas Pläne für eine Emissions-Obergrenze

Medien berichteten, dass China eine absolute Obergrenze für seinen CO2-Ausstoß einzuführen plant.

Gestern haben die USA Pläne zur Reduktion ihrer Treibhausgas-Emissionen angekündigt. Die EU diskutiert derzeit ihre Klimaziele für 2030.

Hierzu Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: „Wenn China tatsächlich eine absolute Obergrenze für seinen Ausstoß von Treibhausgasen einführt, würde das einen Schub bedeuten für die Klimapolitik weltweit. Es ist bemerkenswert, dass jetzt sowohl China als auch die USA bereit zu sein scheinen, wieder eine Führungsrolle einzunehmen.

Die Wissenschaft zeigt, dass die Welt sich mehr und mehr Kipppunkten im Klimasystem nähert – erst kürzlich wurde etwa die möglicherweise unumkehrbare Eisschmelze in der West-Antarktis entdeckt, die letzlich zu einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels führen kann. Die große Frage ist daher, wie strikt Chinas Emissionsgrenze sein wird.

Für Europa, Gastgeber des Klimagipfels 2015, könnte es an der Zeit sein, aus seiner jüngsten Klima-Müdigkeit aufzuwachen. Mit dem Europäischen Emissionshandel hat es ein Beispiel gegeben, dem jetzt andere folgen.

Deshalb könnte die EU sich jetzt weiter als Pionier zeigen. Sie könnte sich ein ehrgeizigeres Klimaziel für 2030 setzen und zügig den Emissionhandel reformieren. Die Forschung zeigt, dass es sinnvoll wäre, den Transportsektor und die Wärmeerzeugung in das Cap-and-Trade-System einzubeziehen.

Klar ist: Je später gehandelt wird, desto größer sind die Kosten im Wirtschaftssystem, und desto größer die Risiken im Klimasystem.“

Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung | Hans Joachim Schellnhuber 2014

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