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CO2-Gehalt nimmt immer mehr zu

Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre hat 2013 einen neuen Höchststand erreicht.

Eigentlich müsste die Welt ihren Treibhausgas-Ausstoß jetzt schon deutlich absenken, um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen. Doch der Jahresbericht der Weltorganisation für Meterologie meldet, dass 2013 die CO2-Konzentration in der Atmosphäre so stark zugenommen habe wie seit 30 Jahren nicht. Schon jetzt können die Ozeane kaum mehr als Puffer dienen. „Uns rennt die Zeit weg“, sagt WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

Um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, sind immer drastischere Maßnahmen nötig, je länger man wartet, warnen Klimawissenschaftler. Die viel zu hohe CO2-Konzentration müsse immer radikaler reduziert werden. Ansonsten könnten wir uns von dem Klimasystem, wie wir es kennen, verabschieden – mit Folgen, die heute niemand vorhersehen mag.

Wirft man einen Blick in den Jahresbericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der in Genf veröffentlicht wurde, müsste man schon froh sein, wenn der globale CO2-Gehalt zumindest konstant bliebe. Denn 2013 wuchs er in der Atmosphäre so stark an wie seit 30 Jahren nicht mehr. Damit lag er um 142 Prozent höher als im vorindustriellen Zeitalter um 1750, während die Methan-Konzentration um 253 Prozent und die Lachgaskonzentration um 121 Prozent höher lag. Kohlendioxid gilt als der größte Antreiber des Klimawandels.

„Die Gesetze der Physik sind nicht verhandelbar“

„Uns rennt die Zeit weg“, warnt WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. Schnellstens müsste der Trend umgekehrt und CO2 eingespart werden, um den sich aufschaukelnden Effekt der Erderwärmung und der Versauerung der Weltmeere abzubremsen. „Die Gesetze der Physik sind nicht verhandelbar“, sagt Jarraud.

Die Ursache für den neuen Rekordwert sehen die Wissenschaftler in zwei Punkten: Erstens würden ungebremst Treibhausgase in die Luft geblasen. Im vergangenen Jahr wurden durch fossile Energieträger weltweit über 35 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, mehr als je zuvor.

Die fossilen Energiequellen haben in vielen Ländern Hochkonjunktur: In China, wo der Energiehunger der wachsenden Mittelschicht bedient werden muss. In Japan, wo der Ausfall Dutzender Atomkraftwerke durch den Import von Kohle, Öl und Gas kompensiert wird. Und auch in Deutschland, wo die Braunkohle boomt und weitere Tagebaue geplant sind. Zweitens könne die Biosphäre weniger CO2 aufnehmen – vor allem die Ozeane.

Etwa die Hälfte des ausgestoßenen Kohlenstoffs verschwindet wieder aus der Atmosphäre. Ein knappes Viertel nehmen die Ozeane auf – für Jahrhunderte und Jahrtausende. Das treibt deren Versauerung voran, die momentan das höchste Level seit 300 Millionen Jahren erreicht hat, so zeigen es Fossilienfunde aus vergangenen Erdzeitaltern. Auch das steht in dem Jahresbericht, für den 50 Staaten Daten geliefert haben.

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Quelle

KLIMARETTER.INFO | Benjamin von Brackel 2014

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