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Der grauenhafte Alltag in einem Tierversuchslabor

Undercover-Recherche an einer britischen Uni. Die britische Union zur Abschaffung von Tierversuchen, BUAV, belegt mit einer aktuellen verdeckten Recherche erneut das Grauen der Tierversuche. Die neuesten Aufnahmen zeigen die Realität an einer britischen Hochschule. Ein verdeckter Ermittler der BUAV arbeitete sieben Monate am Imperial College London, das den Ruf einer der weltbesten Hochschulen hat. Als wären die Tierversuche selbst nicht schon schlimm genug, führten Inkompetenz und Fehlverhalten des Personals zusätzlich zu noch mehr Leid bei den Tieren. So wurden unzureichende Betäubungen oder Schmerzmittel verabreicht und die Tiere wurden auf inadäquate Weise getötet.

Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche ist überzeugt, dass dies kein Einzelfall ist und dass es solche Zustände auch an deutschen Tierversuchsinstituten gibt. Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende der Ärztevereinigung zollt der britischen Partnerorganisation BUAV Respekt für die erneuten filmischen Belege. „Nur durch solche Undercover-Aktionen ist an authentische Aufnahmen aus den hermetisch abgeriegelten Labors zu kommen“. Denn obwohl Tierversuche größtenteils aus öffentlichen Geldern finanziert werden, finden diese unter strengster Geheimhaltung statt.

Die britische Regierung und die Tierversuchsindustrie behaupten stereotyp, dass Großbritannien bei Tierversuchen einen der höchsten Standards der Welt hat. Dennoch gibt es keinerlei Transparenz, laufen Tierversuche im Verborgenen ab. Wie viele verdeckte Recherchen der BUAV zuvor, wirft auch diese einen Blick hinter die vorgeblich saubere Fassade einer der renommiertesten Universitäten und sie belegt ein völlig unzureichendes Kontroll- und Genehmigungssystem durch das Home Office, die in Großbritannien für Tierversuche zuständige oberste Behörde.

Am Imperial College werden Mäuse und Ratten chirurgisch verstümmelt, es werden Nierentransplantationen und Hirnoperationen durchgeführt, den Tieren werden Kanülen in das Gehirn einoperiert, so dass Testsubstanzen über einen längeren Zeitraum direkt in das Hirngewebe injiziert werden können. Den Tieren wird wiederholt eine lange Schlundsonde durch die Speiseröhre bis in den Magen geschoben, um Testsubstanzen zu verabreichen. Die Tiere müssen bis zur Erschöpfung auf einem Laufband laufen. Wenn sie nicht mehr können, werden sie mit Elektroschocks weiter zum Laufen getrieben.

Tiere bluteten aus Kopf- oder Bauchwunden, sie litten an Durchfall, Apathie, Unterkühlung oder 40% Gewichtsverlust. Viele Tiere starben während oder nach einer Operation. Als Tötungsmethoden wurden Kohlendioxidvergiftung, Köpfung mit einer Guillotine oder Genickbruch eingesetzt. Bei letzterem wird eine Metallplatte auf den Nacken eines auf dem Tisch liegenden Tieres gedrückt, bis die Halswirbelsäule bricht. Die BUAV fordert von der britischen Regierung eine eingehende Untersuchung der dokumentierten Missstände.

Die Ärzte gegen Tierversuche dokumentieren in ihrer Internetdatenbank www.datenbank-tierversuche.de Beschreibungen von Tausenden in Deutschland durchgeführten Tierversuchen. Die Daten basieren auf Artikeln aus Fachzeitschriften und lassen aufgrund der nüchternen Fachsprache das tatsächliche Leid der Tiere nur erahnen. Tierärztin Gericke weiß, dass alle der am Imperial College dokumentierten Tierversuche dutzendfach auch in Deutschland durchgeführt werden und die Tötungsmethoden auch hier Routine sind. „Tierversuche in Deutschland sind keinen Deut besser als das, was in diesem Video zu sehen ist“, so Gericke abschließend.

Weitere Infos:

Videofilm und weitere Infos auf Englisch auf der Website der BUAV >>

(Achtung! Die Aufnahmen zeigen zum Teil extreme Grausamkeiten)

Quelle

Ärzte gegen Tierversuche e.V. 2013

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