‹ Zurück zur Übersicht
bigstock | WDG-Photo

© bigstock | WDG-Photo

Deutschland soll in zwei Windkraftzonen aufgeteilt werden

Bund und Länder haben sich beim EEG-Sondergipfel nicht nur auf Ausschreibungen und die Deckelung der Erneuerbaren Energien geeinigt, sondern wollen Deutschland zudem in zwei Windkraftzonen aufteilen. So sollen die Stromnetze entlastet werden.

Wie der Spiegel berichtet, haben sich die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder bereits auf die Aufteilung der beiden Zonen geeinigt. Zone 1 umfasst Ost-, Süd-, und Westdeutschland. Dort soll der Großteil der beschlossenen 2.800 Megawatt Onshore-Windkraftkapazität pro Jahr gebaut werden. Zone 2 umfasst fast ganz Hessen, fast das gesamte Gebiet Niedersachsens, den Nordosten Nordrhein-Westfalens, sowie Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. In diesem Bereich darf nur noch ein Drittel weniger Windkraftleistung zugebaut werden als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre.

Mit der Aufteilung will die Bundesregierung die Stromnetze entlasten. Deshalb soll der Zubau erneuerbaren Stroms aus dem Norden  begrenzt werden. Bereits jetzt müssen Windenergieanlagen abgeregelt werden und stehen still, obwohl der Wind kräftig bläst. Das Wirtschaftsministerium sieht die Schuld also bei den Erneuerbaren Energien, Opposition und Umwelt-NGOs  machen starre Atom- und Kohlekraftwerke für die Netzengpässe verantwortlich.

Fossile Großkraftwerke verstopfen das Stromnetz

Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Kurzanalyse von Energy Brainpool kam erst kürzlich zu dem Ergebnis, dass es die fossilen Großkraftwerke sind, die die Stromnetze verstopfen. Trotz des Ausbaus Erneuerbarer Energien laufen diese weiter und sorgen so für ein großes Stromüberangebot in Deutschland. „Die Energiekonzerne lassen ihre unflexiblen Großkraftwerke auch dann mit hoher Auslastung laufen, wenn genug Wind- und Sonnenstrom da sind. Das ist nicht nur schädlich fürs Klima, sondern auch teuer für die Stromkunden“, sagte Greenpeace-Energieexperte Tobias Austrup.

Durch das Überangebot an Strom entstehen hohe Netzkosten durch die Eingriffe des Netzbetreibers. Erneuerbare-Anlagen müssen abgeschaltet und dafür entschädigt werden. Denn eigentlich haben diese Einspeisevorrang, das heißt, sie müssen bei der Einspeisung ins Stromnetz bevorzugt werden. In der Praxis geschieht dies leider häufig nicht konsequent genug, urteilten die Autoren der Studie.

Bereits am Mittwoch will Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel den ausgehandelten Entwurf zur Novellierung des EEG samt Windkraftzonen ins Kabinett einbringen. Noch vor der Sommerpause soll der Bundestag das Gesetz billigen.

energiezukunft.eu | Clemens Weiß | Besonders im Nordwesten Deutschlands, in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und im Norden von Hessen sollen weniger Windkraftanlagen entstehen oder alte durch leistungsstärkere ersetzt werden.
Quelle

energiezukunft.eu | cw 2016

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren