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Die Mär von der Renaissance der Atomkraft

Der „World Nuclear Industry Status Report“ ist der Faktencheck der Atomindustrie.

Der atomkritische und propagandaferne Report prüft seit Jahren die Angaben von Industriepublikationen und anderer Medien auf ihre Realität. Der Statusreport zeigt, dass die Zahl der Atomkraftwerke weltweit sinkt.

Der Report listet 429 Atomreaktoren auf, die im Jahr 2012 betriebsbereit sind. Im Rekordjahr 2002 waren es noch 444 Reaktoren. Laut Bericht wurden seit Anfang 2011 weltweit 21 Reaktoren stillgelegt, aber nur neun neue Anlagen in Betrieb genommen.

Viele der aktuellen Bauprojekte existierten zum Teil seit mehr als 20 Jahren. Wie etwa das brasilianische Atomkraftwerk Angra 3, das seit 1985 als „im Bau befindlich“ geführt wird.

Renaissance der Atomenergie?

Nach Angaben des Generaldirektors der „World Nuclear Association“ John Rich sollte die Zahl der AKW steigen. Er prophezeite, das die Zahl der Kraftwerke bis 2050 auf 1000 bis 2000 und bis Ende des Jahrhunderts auf mindestens 3000, vielleicht sogar 8000 bis bis 9000 ansteigen werde.

Immer wieder rufen Reaktorhersteller und Atomlobbyisten eine Renaissance der Kernenergie aus und behaupten der Atomenergie stünde eine glänzende Zukunft mit hohen Wachstumsraten bevor. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Die Zahl der Atomkraftwerke weltweit sinkt.

Während in Deutschland Atomkraftwerke abgeschaltet werden, bürgt die Bundesregierung für den Bau neuer Nuklearanlagen im Ausland. Es ist geplant, für den Bau des brasilianischen Reaktors Angra 3 einzustehen – obwohl die Genehmigung für das AKW auf Basis einer unvollständigen Sicherheitsanalyse erteilt wurde. Bekannte Risiken, wie Erdrutschgefahr und Terroranschläge, wurden nicht oder nur unzureichend beachtet.

Atomaustieg kann jeder machen!

Auf Strom ohne Atom muss man nicht bis zum Jahr 2023 warten. Jeder Stromkunde in Deutschland kann seinen persönlichen Atomausstieg durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter machen. Und wenn Sie schon gewechselt haben, dann überzeugen Sie auch Freunde, Arbeitskollegen und Verwandte von den Vorteilen einer sauberen Energieversorgung.

Den „World Nuclear Industry Status Report“ auf deutsch gibt es kostenpflichtig bei der taz

Den Atomreport gibt es im taz-Shop als elektronische Version (E-Paper) für 9,90 Euro, auf Wunsch auch als Buch (Print on demand) für 20 Euro unter taz.de/ekiosk

Quelle

Greenpace | Beate Steffens 2012

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