DNA gegen Solar-Diebe
Stadtwerke Senftenberg setzen mit zwei Solarparks auf die Markierung mit künstlicher DNA.
Die Stadtwerke Senftenberg setzen ab sofort Hightech DNA zum Schutz gegen Diebstähle in ihren Solarparkanlagen ein. Damit reagiert der Solarparkbetreiber auf die Zunahme gezielter Angriffe von Diebesbanden auf Solarstromerzeuger in Deutschland.
Der sogenannte SDNA-Code, der unter anderem auch bereits bei der Deutsche Bahn zum Einsatz kommt, wird als nicht entfernbare Markierungsflüssigkeit großflächig auf die Solarmodule aufgebracht und ist später mit bloßem Auge nicht erkennbar. Die Codierung ist in einer Sicherheits-Datenbank erfasst, zu der die Polizei jederzeit Zugriff hat. Damit ermöglicht die Markierung den Ermittlern die Herkunft von Diebesgut in Echtzeit an Ort und Stelle aufzuklären. Dies erschwert natürlich den Weiterverkauf und macht die markierte Teile somit für Diebesbanden unattraktiv.
Solarmodule sind wie Kupferkabel beliebtes Diebesgut, die Anforderungen an eine geeignete Markierungsstrategie sind aber wesentlich anders wie bei Kabel. So können bei empfindlichen Photovoltaik-Modulen keine Metallpartikel als Code-Träger verwendet werden.
„In diesem Fall verwendet der Hersteller sDNA darum Microdust-Partikel aus Polyester in Verbindung mit keramischer Hightech-DNA. Die Kombination beider Codes ermöglicht nicht nur die Zuordnung von wieder aufgefundenen Solarpanels zu einem Solarpark, sondern innerhalb einer Anlage können auch die einzelnen Reihen zugeordnet werden. Diese Information ist für die Polizei sehr wichtig um wird im Falle eines Diebstahls bereits bei der Anzeige mit angegeben. Die Ermittlungsarbeit der Polizei wird dadurch erleichtert.
Die Solarpanels werden nicht nur unauffällig an der Hinterseite mit einem einmaligen SDNA-Code markiert, auch im Alu-Rahmen wird mittels eines chemischen Ätzverfahrens eine dauerhafte, sichtbare Eigentumsmarkierung eingetragen. Auffällige, schwer zu entfernen Sicherheitsaufkleber und Warnschilder weisen auf die Schutzmaβnahmen hin und machen dem Täter deutlich, dass Diebstahl von diesen Anlagen sich nicht lohnen wird.
„Die Stadtwerke Senftenberg haben sich als erster Solarparkbetreiber Deutschlands für diese Strategie entschieden, weil wir von der abschreckenden Wirkung der künstlichen DNA überzeugt sind und damit unsere Solarmodule und Bauteile, wie zum Beispiel Wechselrichter umfangreich vor Diebstahl schützen. So markiert, haben unsere Bauteile für Diebe und Hehler keinen Wert mehr. Das ist ein wichtiger Schritt für eine stabile Solarstromerzeugung“, so Detlef Moschke, Geschäftsführer der Stadtwerke Senftenberg GmbH
In den vergangenen Monaten haben Raubzüge von Diebesbanden in Solarparkanlagen in Deutschland zugenommen. Selbst Videoüberwachungsanlagen schrecken die Täter oft nicht ab, teils hunderte Module abzumontieren sowie schwere Wechselrichter zu entfernen. Die Schäden gehen oftmals in hohe fünfstellige Bereiche. Hinzu kommen Einnahmeverluste während der Stillstandszeiten. Hier schafft die künstliche DNA den wirksamsten Diebstahlschutz. Spectrum-distribution begleitet das Projekt im im „Rund um Service“ und wird die künstliche DNA erstmals in einem deutschen Solarpark aufbringen.
Quelle
spectrum distribution 2013