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E.ONs Energiewende bringt Bewegung in die Akteurslandschaft

Vor kurzem kündigte der Energiekonzern E.ON an, sich von den Sparten der Kohle-, Gas- und Atomenergieerzeugung zu trennen und künftig ausschließlich auf Erneuerbare Energien zu setzen.

Dies könnte enorme Auswirkung auf die Akteurskonstellationen im Markt der Erneuerbaren Energien haben, sagen Sozialwissenschaftler des IRS. Sie forschen intensiv zum Wandel der Akteurslandschaft und zu Aspekten der Zentralität und Dezentralität in der Energiewende.

„Die erneuerbaren Energien sind im Wesentlichen dezentrale Technologien und auch in der Organisation der Energieerzeugung konnten wir durch viele neue lokale und regionale Akteure eine Tendenz zur Dezentralisierung erkennen“, sagt Ludger Gailing, stellvertretender Leiter der Forschungsabteilung „Institutionenwandel und regionale Gemeinschaftsgüter“ des IRS. Die vier großen Player des traditionellen Energiesystems, darunter auch E.ON, sehen sich konfrontiert mit einer Vielzahl neuer dezentraler Erzeuger, Genossenschaften, Stadtwerke oder auch Bioenergiedörfer.

Dies habe nun auch die großen Akteure dazu gebracht, ihre Rolle in diesem Gefüge zu überdenken und neu zu definieren, so Gailing. Das spannende dabei sei, dass E.ON versuche, als „big player“ die zentralistischen Strukturen in den Markt der Erneuerbaren zu transferieren, ergänzt Gailings Kollege Dr. Matthias Naumann „Das bringt ordentlich Bewegung in diesen Markt und stellt sicherlich auch Machtfragen neu, zugleich bedeutet es neue Chancen für die Zusammenarbeit zwischen kleinen und größeren Akteuren, etwa in der Frage des Netzausbaus.“


Gailing und Naumann haben gemeinsam mit Kollegen aus dem IRS umfassend zu diesen Themen publiziert. In jüngster Zeit sind erschienen:

  • GAILING, Ludger; RÖHRING, Andreas: Was ist dezentral an der Energie-wende? Infrastrukturen erneuerbarer Energien als Herausforderungen und Chancen für ländliche Räume. In: Raumforschung und Raumordnung, 2014 – mehr
  • BECKER, Sören; BUES, Andrea und NAUMANN, Matthias unter Mitarbeit von BETANCOURT, Camilo: Die Analyse lokaler energie­politischer Konflikte und das Entstehen neuer Organisationsformen – Theoretische Zugänge und aktuelle Herausforderungen. EnerLOG Working Paper No. 1, 2014 – mehr
  • MOSS, Timothy; BECKER, Sören; NAUMANN, Matthias: Whose energy transition is it, anyway? Organisation and ownership of the Ener-giewende in villages, cities and regions. In: Local Environment: The International Journal of Justice and Sustainability, 2014 – mehr
Quelle

Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) 2014 | Ludger Gailing | Dr. Matthias Naumann

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