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EEG-Reform vor Abschwächung

Die Photovoltaik könnte bei der kommenden EEG-Reform nicht so drastische Einschnitte erleben wie bisher geplant.

Entsprechende Kompromisslinien zwischen Bund und Ländern sind jetzt bekannt geworden. So soll die Grenze, ab der neue Solaranlagen über Ausschreibungen errichtet werden müssen, bei einem Megawatt Nennleistung bleiben. Vor allem die Union wollte diese Freigrenze auf 30 Kilowatt abgesenkt sehen. Nun soll es nach den vorliegenden Informationen bei einem Megawatt bleiben. Zudem soll die jährliche Auktionsmenge für Solar-Großanlagen von 500 auf 600 Megawatt erhöht werden.

Erleichterungen sind auch für sogenannte benachteiligte ländliche Regionen vorgesehen. In solchen Gebieten sollen die Länder die Möglichkeit erhalten, auf mehr Acker- und Grünflächen Solarparks zu genehmigen. Diese Bevorzugung war bereits im Zuge der Pilotausschreibungen für neue Solar-Freiflächen ausprobiert worden.

Eine weitere Änderung bei der diesjährigen EEG-Reform, die vom Bundesverband Windenergie (BWE) gegenüber klimaretter.info bestätigt wurde, betrifft die Vergütungen für Windstrom an Land. Sie sollen Anfang 2017 einmalig nicht um 7,5 Prozent, sondern „nur“ um fünf Prozent gekürzt werden sollen. Die Kürzung betrifft Windkraftanlagen, die 2017 und 2018 in Betrieb gehen sollen, bevor dann der Zubau über Ausschreibungen laufen soll.

Ebenfalls eine fünfprozentige Kürzung träfe allerdings Projekte, bei denen die Anlagen bereits gekauft sind und die Finanzierung bereits abgeschlossen ist, erklärte Wolfgang Axthelm vom BWE im Gespräch mit klimaretter.info. Zudem seien gerade solche Vorhaben stark betroffen, die sich an nicht so ertragreichen Standorten befinden, dadurch aber „systemdienlicher“ sind. Im Übrigen, so Axthelm weiter, werde bereits durch das EEG 2014 die Vergütung bei Wind an Land jedes Quartal um 1,2 Prozentpunkte gesenkt.

„Diese jährliche Degression von zusammen 4,8 Prozent ist für eine Industrie wie die Windbranche eine absolut herausfordernde Vergütungsentwicklung“, betonte der BWE-Vertreter. Rechne man die Einmalsenkung hinzu, würden gerade Bürgerwindprojekte, kleine Akteure und Genossenschaften unter Druck gesetzt. „Das untergräbt die Akzeptanz der Energiewende.“

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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