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Energieverbrauch in Betrieben durchleuchten

In Handel und Gewerbe bewertet jeder zweite Betrieb seine Energiekosten als hoch.

Jeder Vierte bereitet schon Maßnahmen vor. Um zu beurteilen, wie groß der Handlungsbedarf ist, helfen Vergleiche innerhalb der Branche. Um das Benchmarking zu unterstützen, hat das Fraunhofer ISI eine Studie über den Energieverbrauch in diesem Wirtschaftssektor mit fundierten statistischen Daten veröffentlicht.

Verführerisch glänzen Brötchen und Kuchen in der Theke. Der Handel will seine Waren in gutem Licht präsentieren. Dafür nimmt er hohe Kosten in Kauf. Branchenübergreifend entfallen in Deutschland rund 40 Prozent des Stromverbrauchs auf die Beleuchtung. „Hier rentieren sich Investitionen für eine effiziente Beleuchtung häufig schon nach drei Jahren“, sagt Barbara Schlomann, Projektleiterin beim Fraunhofer ISI.

Rund zwei Drittel der Betriebe aus Handel und Gewerbe beleuchten Verkaufsräume und Schaufenster länger als acht Stunden täglich. Dabei verfügt jeder fünfte Betrieb über eine Helligkeitssteuerung, meistens einen manuellen Dimmer. Seit 2006 ist dieser Anteil in allen untersuchten Branchen um fünf Prozentpunkte gestiegen. Im Handel liegt das durchschnittliche Alter der Beleuchtungsanlagen mit fast 13 Jahren noch niedriger als im Durchschnitt aller Branchen.

Um den Umgang der Firmen in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen transparenter zu machen, hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung gemeinsam mit Partnern mehr als 2.000 Firmen befragt. Anschließend rechneten die Wissenschaftler die Ergebnisse für den Sektor hoch. Ergänzend besuchten sie 100 Unternehmen. Die Studie liefert Daten für den Zeitraum 2007 bis 2010 in zwölf Branchen. „Mit der Studie wird es für jeden Betrieb möglich, die eigenen Energieverbrauchswerte im Branchenvergleich einzuordnen. Wir haben daher solche branchenspezifischen Auswertungen den an der Befragung beteiligten Firmen zur Verfügung gestellt“, erklärt Barbara Schlomann.

Etwa die Hälfte der Betriebe hat in den letzten fünf bis sieben Jahren energiesparende Maßnahmen durchgeführt. Über ein betriebliches Energiemanagement oder eine Kontrolle des Energieverbrauchs verfügen fast 40 Prozent der Betriebe.

Monitoring-Programm „Energie der Zukunft“

Die Studie ist ein Beitrag zum Monitoring-Programm „Energie der Zukunft“ der Bundesregierung. Dabei werden regelmäßig die Vorgaben des Energiekonzepts von 2010 überprüft. Auftraggeber der Erhebung war das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Auch die im Oktober 2012 beschlossene EU-Richtlinie zur Energieeffizienz (EED), die die Mitgliedsstaaten verpflichtet, bis 2012 jährlich 1,5 Prozent Energie einzusparen, erfordert genaue energiestatistische Daten. Die Studie des Fraunhofer ISI steuert hierfür die Zahlen aus Deutschland bei.

Zu den untersuchten Branchen zählen sehr unterschiedliche Energieverbraucher, wie Rechenzentren, Bürogebäude und Bäcker. Insgesamt entfallen knapp 16 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs auf diesen Sektor. Unter Leitung des Fraunhofer – ISI haben der Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik der Technischen Universität München, das Marktforschungsunternehmen GfK aus Nürnberg und das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) aus Karlsruhe an der Studie mitgearbeitet.

Quelle

BINE 2013

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