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Energiewende auf Französisch: 22 Atomkraftwerke vor Abschaltung

Per Gesetz will Frankreich die Energiewende des Landes auf den Weg bringen. Die französische Nationalversammlung hat es jetzt verabschiedet.

Weniger Atomkraft, mehr Ökostrom, eine Steigerung der Sanierungsrate und eine Fokussierung auf die Elektromobilität – all das steht damit ab sofort auf der Agenda der französischen Regierung. Weil die neu gesteckten Ziele gemessen am aktuellen Status quo sehr ehrgeizig erscheinen, sind sie in Frankreich selbst umstritten.

Bislang war Frankreich einer von Europas Vorreitern in Sachen Atomkraft. 75 Prozent des nationalen Strommix deckt das Land derzeit aus Nuklearenergie aus 58 Atommeilern. Speziell hier soll das neue Gesetzespaket zur französischen „transition énergétique pour la croissance verte“ in ein Zäsur einleiten: Der Atomkraftanteil soll demnach in den kommenden zehn Jahren um 25 Prozent auf 50 Prozent gesenkt werden. Dazu sollen nicht weniger als 22 Atommeiler abgeschaltet werden.

Der Anteil des Ökostroms soll dafür in den kommenden 15 Jahren auf 40 Prozent ansteigen. Dazu sollen 400 Millionen Euro investierte werden, unter anderem in Offshore-Windenergie.
Die Treibhausgas-Emissionen sollen innerhalb der nächsten 35 Jahre bis 2050 um 75 gesenkt werden. Dazu sollen unter anderem Immobilienbesitzer verpflichtet werden, bei Sanierungen die Energieeffizienz zu steigern. Als Katalysator dazu sollen Steuervorteile gewährt werden.

Kritik an dem Gesetzespaket erntete die sozialistische Regierung von der konservativen Opposition. Sie stößt sich vor allem an den Atomkraftplänen und befürchtet steigende Energiepreise. „Das Gesetz zur Energiewende ist ein Meilenstein für die französische Energiepolitik, aber auch für die deutsch-französische Zusammenarbeit in diesem Bereich“, kommentiert Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie Agentur (dena).

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