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England soll Fracking-Paradies werden

Im Nordwesten von England soll sich ein riesiges Schiefergasfeld befinden.

Entsprechende Schätzungen, die deutlich über den bisherigen Annahmen liegen, hat das führende britische Explorationsunternehmen IGas Energy veröffentlicht, wie die Zeitung The Guardian in dieser Woche berichtete. Laut IGas sollen bis zu 170 Billionen Kubikmeter Schiefergas in dem Gasfeld in der Grafschaft Cheshire südlich von Liverpool liegen. Eine frühere Schätzung war auf nur neun Billionen Kubikmeter gekommen.

IGas-Chef Andrew Austin sagte in einem BBC-Interview, auch wenn möglicherweise nur 15 Prozent des Gases förderfähig seien, könne sich Großbritannien damit für zehn bis 15 Jahre von Gasimporten unabhängig machen. Vorangegangen war der Ankündigung eine Zusage des britischen Finanzministers George Osborne, der Fracking-Industrie Steuererleichterungen zu verschaffen. Außerdem waren im vergangenen Dezember Beschränkungen der umstrittenen Fracking-Technologie aufgehoben worden.

Schon vor zwei Jahren hatte ein Schiefergas-Fund des mit BP verbundenen Unternehmens Cuadrilla bei Blackpool nördlich von Liverpool für Euphorie bei britischen Schiefergas-Befürwortern gesorgt – und für eine Protestwelle bei den Gegnern. Kurz nach der ersten Probebohrung im März 2011 hatte es in der Region ein kleines Erdbeben gegeben.

Umweltorganisationen nahmen dem Guardian zufolge auch die neuen Schätzungen mit Skepsis auf. Sie lehnen die Schiefergasförderung durch Fracking ab, weil dadurch Investitionen von den erneuerbaren Energien abgezogen würden. „IGas mag seine Investoren in China beeindrucken wollen, doch die Zahlen sind nur ein Hype“, sagte Greenpeace-Politikchef Doug Parr.

„Mit ähnlichen Behauptungen sind die größten Öl- und Gas-Firmen der Welt nach Polen gelockt worden – heute beeilen sie sich, es wieder zu verlassen.“

Quelle

KLIMARETTER.INFO | mb 2013

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