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Entscheidungshilfen für die Bundestagswahl 2013

Universität Konstanz veröffentlicht forschungsorientiertes Entscheidungshilfe-Tool „ParteieNavi“ als Alternative zum Wahl-O-Mat.

Als Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl 2013 bieten Politikwissenschaftler der Universität Konstanz und des Zentrums für Demokratie Aarau (Schweiz) ein detailliertes und forschungsorientiertes Entscheidungshilfe-Tool in Ergänzung zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Konstanzer Politikwissenschaftler bieten Medienvertretern wöchentliche Auswertungen der dadurch gewonnenen Informationen an.

Vergleichbar zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung erstellt „ParteieNavi“ anhand einer Liste von 30 politischen Kernfragen ein politisches Profil des Nutzers, gleicht dieses mit den Parteipositionen ab und ordnet es auf einer „politischen Landkarte“ im Verhältnis zu den Parteien ein. Im Gegensatz zum Wahl-O-Mat bezieht „ParteieNavi“ die Parteipositionen zu den 30 Fragen jedoch nicht aus den Selbstdarstellungen der Parteien, sondern auf Basis der Einschätzung von unabhängigen Experten aus der bundesweiten Politikwissenschaft.

Eine weitere Besonderheit von „ParteieNavi“ ist, dass das Tool mehrere Vergleichsebenen erlaubt. Es wertet die Ergebnisse in einem Diagramm aus, das die politische Position des Nutzers grafisch übersichtlich ins Verhältnis zu den Parteien stellt. Dadurch gibt das Tool den Wählerinnen und Wählern eine umfangreichere Übersicht, wo sich ihre Meinungen und Wünsche mit den unterschiedlichen Parteiprogrammen überschneiden.

„ParteieNavi“ ermöglicht mehrere Darstellungsformen und Vergleichsebenen der Ergebnisse, vom Parteienspiegel über die „politische Landkarte“ bis hin zum netzartigen „Spinnendiagramm“. Die Software ermittelt zudem einen Vergleich der Eingaben mit anderen Nutzern und ermöglicht daraus dem Anwender eine bessere Einschätzung seiner politischen Position. „Unsere Empfehlung ist, den Wahl-O-Mat und ‚ParteieNavi“ gegenseitig ergänzend zu nutzen, um eine bessere Vergleichsebene für die Wahlentscheidung zu haben“, rät Prof. Dr. Susumu Shikano, der das Projekt gemeinsam mit Theresa Küntzler seitens der Universität Konstanz leitet.

„Wir wollen den Wählerinnen und Wählern als Ergänzung zum Wahl-O-Mat eine alternative Orientierungshilfe für die Bundestagswahl 2013 anbieten“, erläutert Shikano die Hintergründe des Projektes. „Der Wahl-O-Mat leistet sehr gute Arbeit, hat aber auch Einschränkungen. Er berechnet seine Ergebnisse auf Grundlage von Antworten, die die Parteien selbst gegeben haben – deren Antworten könnten aber strategisch sein. Indem unser ‚ParteieNavi‘ auf unabhängigen Einschätzungen der Parteipositionen basiert, garantiert es einen unbefangenen Blickwinkel auf die Parteien“, führt Shikano weiter aus.

Entwickelt und zur Verfügung gestellt wurde die Software für „ParteieNavi“ vom Politikwissenschaftler Dr. Fernando Mendez vom Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA), einem Forschungszentrum der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Universität Konstanz ist für die inhaltliche Umsetzung des Projektes für die deutsche Bundestagswahl 2013 verantwortlich. Neben Susumu Shikano und Theresa Küntzler sind die Konstanzer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Marius Busemeyer und Dr. Martin Elff federführend an dem Projekt beteiligt.

Die anonymisierten und aggregierten Ergebnisse von „ParteieNavi“ werden wissenschaftlich ausgewertet und sind ein wichtiges Element der bundesweiten Wahlforschung. Das Entscheidungshilfe-Tool wurde bereits weltweit in zahlreichen Ländern zur politischen Bildung und zur Wahlforschung eingesetzt. Das europaweite Projekt wurde initiiert, um BürgerInnen eine politische Entscheidungshilfe bei Wahlen zu bieten und um zugleich aus den gewonnenen, anonymisierten Daten Rückschlüsse für die politikwissenschaftliche Wahlforschung zu gewinnen.

Quelle

Universität Konstanz 2013

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