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Erneuerbare Energien vermeiden Treibhausgase und bieten Wirtschaftschancen

Klimaschutz nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

Der Klimaschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben der Menschheit. Die Dringlichkeit zu entschlossenem Handeln macht der Taifun Haiyan einmal mehr auf dramatische Weise deutlich. Die aktuell laufende Klimakonferenz in Warschau muss daher die Weichen für ein ambitioniertes und verbindliches Abkommen zur Reduktion von Treibhausgasen stellen. Nur durch einen verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien können die Kohlendioxidemissionen bei gleichzeitig global steigendem Energieverbrauch entscheidend gesenkt werden. Diese Transformation der Energiesysteme bietet gleichzeitig erhebliche ökonomische Chancen.

Seit Anfang der Woche verhandeln Diplomaten aus allen UN-Mitgliedsländern bei der 19. Internationalen Klimakonferenz in Warschau über ein globales Abkommen zur Reduktion der Treibhausgase. „Alle relevanten Wissenschaftler sind sich einig, dass die durch den Ausstoß von Treibhausgasen hervorgerufenen höheren Temperaturen zu mehr bzw. stärkeren Extremwetterereignissen führen – und damit auch mehr menschliche und ökologische Katastrophen verursachen“, erläutert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen und der verstärkte Ausbau Erneuerbarer Energien sind vor diesem Hintergrund längst überfällig.“

Der größte Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen resultiert aus der Energiebereitstellung. Die Internationale Energie Agentur (IEA) prognostiziert in ihrem jüngsten World Energy Outlook einen weiteren Anstieg des globalen Energieverbrauchs um ein Drittel und damit auch einen Anstieg der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent bis 2035. Dies würde einen globalen Temperaturanstieg von 3,6 Grad bedeuten, der deutlich über der angestrebten 2-Grad-Grenze läge. Nur mit verstärkten Anstrengungen bei Energieeffizienz und dem Ausbau Erneuerbarer Energien ließe sich dieser Pfad noch einhalten. Dazu beitragen könnte auch ein Abbau der globalen Subventionen für fossile Energien, die laut IEA im Jahr 2012 auf 544 Milliarden Dollar angewachsen sind und damit mehr als fünf Mal so hoch waren wie die Förderung Erneuerbarer Energien.

Durch den Umstieg auf klimafreundliche Erneuerbare Energien konnten allein in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 145 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden. Dies entspricht mehr als 15 Prozent der insgesamt ausgestoßenen Treibhausgase. „Erneuerbare Energien haben schon erfolgreich zur Senkung der Treibhausgasbilanz beigetragen. Allerdings stiegen die Kohlendioxid-Emissionen im vergangenen und voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder etwas, weil immer mehr Kohle für die Energiebereitstellung eingesetzt wird. Für die kommenden Jahre braucht es daher einen verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien, die auch konsequent in den Mittelpunkt unseres Energiesystems gestellt werden müssen“, kommentiert Vohrer die aktuellen Entwicklungen.

Effektiver Klimaschutz bietet jedoch auch ökonomische Chancen. Wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte, wurden mit klimaschutzrelevanten Waren und Dienstleistungen 2011 mehr als 45 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das entspricht knapp zwei Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes (BIP). In Sachsen-Anhalt wurden sogar vier Prozent des BIPs durch klimaschutzbezogene Umsätze erwirtschaftet, in Bayern immerhin noch 3,5 Prozent. Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatte die Solarenergiebranche mit einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro, aber auch der Wind- (8,3 Milliarden Euro) und der Bioenergiesektor (2,2 Milliarden Euro) konnten nicht nur erheblich zur Treibhausgasreduktion, sondern auch zum BIP beitragen.

Die deutliche Steigerung dieser Umsätze in den letzten Jahren kann nach Expertenmeinung auch in Zukunft weitergeführt werden: So ist nach Analysen der zur Weltbank gehörenden International Finance Corporation und des Beratungsunternehmens A.T. Kearney allein in Osteuropa, Zentralasien, dem Mittleren Osten und Nordafrika ein Investitionspotenzial von rund 500 Milliarden Euro für Klimaschutztechniken vorhanden. Der größte Posten entfällt mit 51 Milliarden Euro auf die Windenergie. „Deutschland muss die Energiewende konsequent weiterführen und darf seine Vorreiterrolle beim Klimaschutz nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Dann können das globale Klima und die deutsche Volkswirtschaft gleichermaßen profitieren“, so Vohrer abschließend.

Hintergrund:

Die ländergenauen Klimaschutzumsätze finden Sie auf dem Bundesländerportal  der Agentur für Erneuerbare Energien: Föderal-Erneuerbar

Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. 2013

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