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Erste Länder auch für Windkraftdeckel

Rheinland-Pfalz, Hessen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg fordern nun auch einen Deckel für die Windkraft.

Mit ihrer Forderung, den Windkraftausbau auf 3.500 MW pro Jahr zu begrenzen, lassen sie sich vor Gabriels Karren spannen. Was zunächst klingt wie die Verteidigung der Windenergie gegen die Deckelungspläne der Bundesregierung bei 2.500 MW, ist bei näherem Hinsehen viel mehr eine Unterstützung für Gabriels Kohlebestandsschutzpläne.

Nach allen Erfahrungen aus Ländern mit Ausbauobergrenzen weiß man heute, dass auch hohe Deckelungen zu einer Verringerung der Investitionen führen. So wurden in Spanien im Jahr 2009 nur 370 MW Photovoltaik installiert, weit weniger als die zugelassenen 500 MW. Mit diesem Deckel wurden in Spanien 25.000 Solararbeitsplätze vernichtet.

Investoren haben gerade in der Windkraft lange Vorlaufzeiten und hohe Investitionskosten bis sie überhaupt Anträge auf Baugenehmigung für Windräder stellen können. Wegen der langen Planungszeiten wird der zu realisierende Windskraftmarkt bei einem Ausbaudeckel noch weit unter dem der Photovoltaik liegen. Da niemand weiß, zu welchem Zeitpunkt die jährliche Ausbauobergrenze erreicht wird, müssen Investoren fürchten, dass sie ihren Antrag erst nach Erreichen des Deckels einreichen können. Dieses Risiko scheuen die weitaus meisten Investoren und beginnen daher gar nicht erst mit Projekten.

Jeglicher Ausbaudeckel schreckt Investoren ab. Der Deckelvorschlag der vier Länder von 3.500 MW ist daher kein guter Vorschlag für die Windkraft. Schnell kann es eine politische Einigung auf 3.000 MW geben. Die Wirkung wird dann jedoch ein Markt weit unter 1.000 MW sein.

Quelle

Hans-Josef Fell 2014

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