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ETOGAS liefert weltweit größte Anlage zur Methan-Herstellung an die Audi AG

Erste industrielle Power-to-Gas-Anlage mit6 Megawatt eingeweiht.

Seit drei Jahren elektrisiert das Konzept Power-to-Gas die Energie- und Mobilitätsbranche. Nach erfolgreichen Tests der neuen Ökostromspeichertechnologie wurde jetzt die erste Anlage im industriellen Maßstab eingeweiht. Die Feier fand am 25. Juni im niedersächsischen Werlte statt. Der Stuttgarter Anlagenbauer ETOGAS GmbH (vormals Solar Fuel) hat die weltweit größte Power-to-Gas-Anlage termingerecht entwickelt und gebaut. Kunde und Betreiber ist die Audi AG.

Die Anlage hat eine elektrische Anschlussleistung von sechs Megawatt und wandelt Ökostromüberschüsse in erneuerbaren Wasserstoff und Methan um. Pro Jahr wird die Anlage durchschnittlich drei Millionen Kubikmeter erneuerbares synthetisches Methan erzeugen. Bundesumweltminister Peter Altmaier sendete zur Einweihung ein Video-Grußwort.

Im Herbst 2013 wird der Probebetrieb der Gesamtanlage abgeschlossen. Das Vorhaben stellt ein Leuchtturmprojekt für künftige Power-to-Gas-Anlagen imindustriellen Maßstab dar.

Die Anlage für den Ingolstädter Autobauer verfügt über eine 25-mal so große Eingangsleistung wie die bislang weltweit größte Power-to-Gas-Anlage. Diese ging bereits im Oktober 2012 beim Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) – dem F&E-Partner von ETOGAS– in Stuttgart im Rahmen eines vom BMU geförderten Projekts in Betrieb. Beim dortigen Forschungsbetrieb wird die Industrialisierung der Technologievorbereitet. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse kommen nun der neuen Anlage in Werlte zugute.

Das erneuerbare synthetische Methan, von Audi e-gas genannt, ist für Kunden des neuen A3 g-tron vorgesehen. Mit diesem Treibstoff können Autofahrer mit einer CO2-Bilanz von 20 Gramm pro Kilometer nahezu kohlendioxidneutral fahren. Die Gasmenge aus Werlte versorgt 1.500 A3 g-tron mit einer jährlichen Fahrleistung von jeweils 15.000 km – insgesamt sind das 22,5 Millionen Kilometer.

„Mit der Einweihung der 6-Megawattanlage beginnen wir mit der kommerziellen Anwendung dieser neuen Stromspeichertechnologie“, sagt ETOGAS Geschäftsführer Dr. Karl Maria Grünauer. „In den nächsten Jahren werden wir den Markt mit Anlagen in Größen von bis zu 20 Megawatt elektrischer Anschlussleistung versorgen und die Investitionskosten auf das notwendige Niveau für energiewirtschaftliche Anwendungen senken.“

Neben der laufenden technischen Optimierung und der Vorbereitung zur Serienfertigung müssten aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland angepasst werden, betont Dr. Grünauer. „Wir sind zuversichtlich, dass in der nächsten Legislaturperiode die Entnahme von Ökostrom aus dem Netz zur Speicherung im Gasnetz rechtlich nicht mehr als Letztverbrauch eingeordnet wird, etwa wie der Stromverbrauch einer Glühbirne. Denn die Nutzungund somit rechtlich gesehen der Letztverbrauch der gespeicherten Ökoenergie findet erst an der Zapfsäule durch den Tankvorgang des Autofahrers statt.“

„Ein geeigneter Rechtsrahmen kann das wirtschaftliche Potenzial von Powerto-Gas voll zur Geltung bringen. Damit wird der wirtschaftliche Betrieb netzgebundener Speicher ermöglicht und eine zielkonforme Versorgung mit erneuerbaren Kraftstoffen erreicht“, so Dr. Grünauer weiter.

Quelle

ETOGAS GmbH 2013

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