‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

EU-Minister einig bei Biokraftstoffen

Die EU-Energieminister haben sich in Luxemburg auf neue Vorgaben für die Biokraftstoff-Förderung geeinigt.

Dabei ging es um die Frage, wie hoch der Anteil der Biokraftstoffe an den Einsparzielen im Verkehrssektor ab 2020 sein soll. Die Minister beschlossen nun einen Kompromiss: Konventioneller Biosprit aus Raps oder Soja kann demnach nur bis zu einem Marktanteil von sieben Prozent gefördert werden.

Allerdings betonten deutsche Vertreter wie Wirtschaftminister Sigmar Gabriel (SPD), dass sich die Bundesrepublik für eine niedrigere Quote ausgesprochen habe. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht vor allem die Gefahren von Landnutzungsänderungen durch Verdrängung der Nahrungsmittelproduktion und Rodung von Regenwäldern. Auch Umwelt- und Entwicklungsorganisationen machen seit Jahren gegen industrielle Biokraftstoffe mobil.

Als nächstes muss nun das EU-Parlament seine Stellungnahme zu dem Kompromissentwurf vorlegen. In Deutschland soll die Quote bis 2020 schrittweise auf sieben Prozent angehoben werden. Bis dahin will die EU zehn Prozent des Energiebedarfs im Verkehr aus erneuerbaren Quellen decken. Schon im März waren die Biokraftstoffe Thema des Treffens der Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) lehnt die Einigung hingegen ab. Der Kompromiss bleibe hinter den Erwartungen und dem Vorschlag des EU-Parlaments zurück, so der Verband. Ausreichend seien weder die sieben Prozent für die bereits marktetablierten Biokraftstoffe noch die Mindestquote von 0,5 Prozent für Biokraftstoffe der zweiten Generation – gemessen an den Zielen für erneuerbare Energien im Verkehrssektor.

Die Forderung im aktuellen Vorschlag der EU-Energieminister, auch Berichte überLandnutzungsänderungen in Brasilien und Indonesien zu sammeln und auszuwerten, bezeichnete der BDBe als „sinnlosen bürokratischen Aufwand“. Mit dem Minister-Votum sei die Chance vertan worden, eine „Perspektive für technische Innovationen und langfristige Investitionen zugunsten des Klimaschutzes aufzutun“, erklärte BDBe-Geschäftsführer Dietrich Klein.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sg 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren