EU setzt erstmals Ziel einer emissionsneutralen Welt in diesem Jahrhundert
Mit wichtigen Beschlüssen haben die EU-Umweltminister heute die europäische Position für den Klimagipfel in Paris gestärkt.
Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt den Beschluss der Minister, als Ziel der EU-Verhandlungsführung beim Pariser Klimagipfel ein Sinken der globalen Treibhausgasemissionen in diesem Jahrhundert auf Null voranzutreiben und damit die Dekarbonisierungsbeschlüsse des G7-Gipfels aufzugreifen.
„Die EU hat sich vor dem Klimagipfel in Paris als ernsthafter Verhandlungspartner zurückgemeldet“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Die EU will ein klares Signal an Investoren senden. Erstmals setzt sie sich das Ziel, die weltweiten Emissionen in diesem Jahrhundert auf Null zu senken. Dies ist notwendig, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Da die für Paris vorgelegten Ziele der Staaten nicht ausreichen, setzt sich die EU nun zudem für eine dynamische Nachbesserung der Ziele alle fünf Jahre ein.“
Darüber hinaus stärkten die Minister mit der Einrichtung der Marktstabilitätsreserve den europäischen Emissionshandel.
Bals warnt jedoch: „Glaubwürdig wird das Ziel einer Nullemissionswelt erst, wenn aus EU und Deutschland jetzt deutliche Signale kommen, wie nach Paris ein Prozess zur Anhebung des schwachen EU-Klimaziels von ‚mindestens 40 Prozent‘ Emissionsreduzierung bis 2030 in Gang kommt. 40 Prozent Reduktion ist kein ausreichender Beitrag, um die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Nachdem sich viele Regierungen aus aller Welt in den letzten Monaten beim Klimaschutz bewegt haben, muss jetzt auch die EU Bereitschaft zeigen, ihr Ziel zu erhöhen.“