‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

EU Solar-Strafzölle provozieren Handelskrieg mit China

Brüssel will ab dem 6. Juni 2013 Strafzölle auf Solarmodule aus China von 47% erheben.

Sie will damit Europas Solarmodulhersteller vor ihren schärfsten Wettbewerbern schützen. So gut, wie diese Aktion gemeint sein mag – sie kommt um 2 Jahre zu spät. Es gibt kaum noch europäische Modulhersteller. Nahezu alle sind konkurs oder sie sind so hoch verschuldet, dass sie kaum noch durch Zölle erhalten werden können. Ihre Probleme wurden größtenteils durch falsche Managemententscheidungen verursacht.

Neue Strafzölle auf Solarmodule aus China sind deshalb kontraproduktiv für die deutsche Solarbranche. So lassen die Handwerker, Techniker und Ingenieure aus der deutschen Solarbranche täglich Solarmodule aus China verbauen. Durch Sonderzölle von 47 % auf diese Module würden sich die Solaranlagen extrem verteuern und den schwächelnden Markt total zusammenbrechen lassen.

Die deutsche Solarbranche funktioniert bereits seit Jahren, wie folgt: Deutsche Solar-Spezialmaschinen und Elektrotechnik werden nach China exportiert, da die Investitionen mit günstigen Zinsen durch die chinesischen Staatsbanken unterstützt werden. Mehrere 10.000 Arbeitsplätze sind so in Deutschland im Maschinenbau entstanden. Die meist vollautomatisch arbeitenden Werke werden von europäischen Qualitätssicherern, oft z.B. vom TÜV Deutschland überwacht.

Durch diese Maßnahmen ist die Qualität der Module „Made with German Technology“ extrem gut. Das deutsche Solarhandwerk importiert diese Module aus China und verbaut sie in den PV-Anlagen. Der Modulpreis macht heute noch einen Wert von ca. 38 % am Gesamtwert der Solaranlage aus.

Diese PV-Anlagen werden u.a. auch wieder als „Made in Germany“ in das Ausland exportiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob Teile davon in China gefertigt wurden oder nicht. 70.000 deutsche Jobs sind direkt vom Handel, von der Montage bis zum Service von PV-Anlagen abhängig.

Das deutsche Solarhandwerk muss deshalb weiterhin die Möglichkeit behalten, sich günstig mit qualitativ guten Solarmodulen aus deutschen Fertigungsstraßen aus China versorgen zu können. Es gibt kaum noch deutsche oder europäische Hersteller, denen deutsche Banken vertrauen und dafür Kredite geben. Deshalb sind die Schutzzölle für die Branche Gift“, so Peter Schrum, Präsident des BRM/ BBK.

EU-Strafzölle auf Waren des größten deutschen und europäischen Handelspartners – China – provozieren „Gegenmaßnahmen“ d.h. chinesische Sonderzölle auf die Einfuhr deutscher oder europäischer Produkte. Die Antwort der chinesischen Seite wird nicht lange auf sich warten lassen.

Der Schaden für den deutschen Maschinen- und Stahlbau, die Elektrotechnik, den Handel und die Automobilindustrie ist noch gar nicht absehbar.

Deshalb bitten wir die Verbände dieser Branchen um schnellstmögliche Unterstützung, die EU-Strafzoll-Beschlüsse wirtschaftspolitisch zu bekämpfen. Wir werden uns noch direkt an die Bundeskanzlerin wenden und sie bitten, Strafzölle zu unterbinden und Schaden von der deutschen Wirtschaft abzuwenden, so Peter Schrum weiter.

Quelle

BRM Bundesverband Regenerative Mobilität / BBK e.V. 2013

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren