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© Sonnenseite

Fingerabdruck im Klima nachgewiesen

Den menschlichen Faktor beim Klimawandel haben Wissenschaftler jetzt in einem Erwärmungsmuster der Atmosphäre entdeckt.

Dafür zogen sie Satellitendaten aus 34 Jahren heran – so lange werden Temperaturdaten vom All aus erhoben. Sichtbar wird dabei, dass die Erderwärmung ein bestimmtes Muster in der Troposphäre und der Stratosphäre hervorbringt: Die Troposphäre erwärmt sich, während sich die Stratosphäre abkühlt. Diese Daten verglichen die Forscher mit 20 Klimamodellen.

Seit den 70er Jahren werden die Temperaturen auf der Erde auch von Satelliten aus erhoben. Dafür wird die Mikrowellenstrahlung von Sauerstoffatomen herangezogen, aus der sich die Temperatur sehr genau errechnen lässt. Mit der Methode kann man auch zwischen den Temperaturen in der Troposphäre und der Stratosphäre unterscheiden.

Das Forscherteam ging in zwei Schritten vor: Erstens analysierte es Computermodelle, die die Entwicklung des Klimas in den vergangenen Jahrzehnten in drei Szenarien simulierten:

  • ohne menschlichen, aber mit natürlichem Einfluss wie Vulkanausbrüchen und Sonnenaktivität
  • nur mit menschlichem Einfluss
  • ohne menschlichen und natürlichen Einfluss, sondern nur mit Klimaschwankungen, wie ständig vorkommen.

Danach verglichen die Wissenschaftler die gemessenen Satellitendaten mit den Simulationen. Dabei erwies es sich als unmöglich, die real beobachtete Erwärmung der Troposphäre und der Abkühlung der Stratosphäre in einem Modell zu erzeugen, dass keinen menschlichen Einfluss einrechnete.

Geleitet wurde die Untersuchung vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien. Dort hatte eine Gruppe 1996 erstmals eindeutig den menschlichen „Fingerabdruck“ in den beobachteten Temperaturdaten identifiziert, indem sie den Temperaturanstieg mit Messdaten von Schwefel-Aerosolen verglich. Schon damals an der Studie beteiligt war Tom Wigley, der heute an der australischen Universität Adelaide beschäftigt ist. „Eines der ‚Argumente‘ von Klimaskeptikern ist, dass es immer schon eine natürliche Variabilität des Klimas gegeben hat und dass die Sonnenaktivität oft der Grund dafür sei“, sagte Wigley. „Wir haben nun eindeutig gezeigt, dass die beobachteten Veränderungen im Klima nicht der Sonne oder natürlichen Faktoren geschuldet sein können.“

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sue 2013

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