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Save the Children | Nour Wahid

© Save the Children | Nour Wahid

Fünf Jahre Krieg in Syrien: Kinder zahlen den höchsten Preis

„Kinder leben am Rande des Todes. Um zu überleben müssen sie Blätter essen – Brot und Mehl dürfen wir nicht in die belagerten Gebiete bringen.“ Ra’ed, Nothilfe-Mitarbeiter in Moadamiyeh

„UN-Teams sind Zeugen von Szenen geworden, die die Seele verletzen. Ältere Menschen und Kinder, Männer und Frauen, die kaum mehr waren als Haut und Knochen: hager, stark unterernährt, so schwach, dass sie kaum laufen konnten und die verzweifelt nach jedem Happen griffen … Ich würde sagen, dass sie als Geiseln gehalten wurden – aber es war noch schlimmer. Geiseln bekommen Nahrung.” – UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in einer Rede über die belagerten Gebiete in Syrien, Januar 2016(*1)

Im März 2016 jährt sich der Beginn des Syrien-Konflikts zum fünften Mal. Seither hat sich die Situation der Menschen im Land dramatisch verschlechtert. 13,5 Millionen Menschen benötigen dringend humanitäre Hilfe. Besonders verheerend ist die Situation für Kinder und ihre Familien in den belagerten Gebieten Syriens. Dies geht aus dem neuen Bericht „Kindheit in Trümmern. Leben und Sterben in den belagerten Gebieten Syriens“ von Save the Children.

Eine Viertelmillion Kinder sind mit ihren Familien in den belagerten Gebieten Syriens eingeschlossen. Sie sind dort von lebenswichtigen Gütern und humanitären Hilfslieferungen abgeschnitten und leben wie in einem Gefängnis unter freiem Himmel. Nahrungsmittel sind in diesen Gebieten so knapp, dass sie sich von Blättern oder Tierfutter ernähren müssen. Zahlreiche Kinder sind bereits an Hunger gestorben.

Lebensrettende Medikamente sind ihnen nicht zugänglich und Krankenhäuser können aufgrund Straßensperren nicht erreicht werden. Selbst einfache Erkrankungen führen unter diesen Umständen dazu, dass Babys und Kleinkinder sterben.

Besonders belastend ist für viele Kinder die ständige Bedrohung durch Luftangriffe und Bombardierungen. Immer wieder werden dabei auch Schulen oder Spielplätze getroffen. „Wovor ich am meisten Angst habe, ist der Beschuss, die Flugzeuge und die Bomben“, berichtet Ahmed, ein Junge aus Douma. Zahlreiche Schulen wurden wegen der Bombenangriffe geschlossen. Die Kinder werden so ihrer Bildung und damit auch ihrer Zukunft beraubt. Das Leben unter allgegenwärtiger Angst und Gewalt hinterlässt bei ihnen dramatische Spuren.

„Was die Menschen in unserem Report erzählen, macht überdeutlich: Es reicht! Nach fast fünf Jahren Syrien-Konflikt ist es nun höchste Zeit, die Belagerungen zu beenden und eine politische Lösung voranzutreiben“, fordert Bidjan Nashat, Vorstandsmitglied von Save the Children Deutschland.

Save the Children arbeitet seit 2013 gemeinsam mit syrischen Partnern in belagerten und schwer erreichbaren Gebieten. Auf diese Weise konnten bislang 500.000 Kinder unterstützt werden.

Eine deutsche Teilübersetzung des Berichts „Kindheit in Trümmern. Leben und Sterben in den belagerten Gebieten“ finden Sie hier.
Den vollständigen Bericht (Englisch) finden Sie hier.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für syrische Kinder und ihre Familien. Jetzt spenden!

(*1) OCHA, Joint Statement on hard-to-reach and besieged communities in Syria, attributable to Yacoub El Hillo, UN Resident and Humanitarian Coordinator in Syria and Kevin Kennedy, Regional Humanitarian Coordinator for the Syria Crisis, Damascus, 7 January 2016

Save the Children | Amer Al Shami | Ein Mädchen hält ein Baby in einer zerstörter Nachbarschaft im östlichen Ghouta.Save the Children | Amer Al Shami | Der Junge wurde bei einem Luftangriff vor zwei Jahren im östlichen Ghouta verwundet. Er musste aus seinem Heimatdorf fliehen.
Quelle

Save the Children 2016

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