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G20 und V20 auf Augenhöhe

Ein Bündnis der G20-Staaten mit den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten und ihrer Ministergruppe V20 auf Augenhöhe? Das ist möglich und Deutschland sollte einen formalen G20-V20-Dialog auf den Weg bringen – im Interesse des Pariser Klimavertrags. Ein Standpunkt von Renato Redentor Constantino

Für viele der vom Klimawandel besonders bedrohten Staaten ist Klimapolitik eine Frage des Überlebens. Deswegen gehen die im Climate Vulnerable Forum (CVF) zusammengeschlossenen besonders verletzlichen Staaten in den Klimaverhandlungen immer wieder voran. Die G20, die Gruppe der größten Emittenten, sträubt sich hingegen nach wie vor, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die globale Klimakrise kann nur durch globale Kooperationen gelöst werden. Das Klimaabkommen von Paris ist eine gemeinschaftlich hart errungene Einigung, die von allen eingehalten werden sollte, wie jüngst auch Chinas Staatschef Xi Jinping betonte. Diese Haltung war auch auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch im November 2016 deutlich spürbar, verstärkt durch Initiativen von Städten, Investoren und Unternehmen sowie vieler Nationen und Staatenallianzen wie dem CVF.

Das Climate Vulnerable Forum vereint 48 der weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder. Diese hatten in Paris 2015 die Allianz für die Verankerung des 1,5-Grad-Ziels im Klimaabkommen zum Erfolg geführt und setzten sich beim Klimagipfel im Marokko mit dem Marrakesch-Kommuniqué an die Spitze der globalen Energiewende: Alle CVF-Staaten wollen so bald wie möglich, spätestens aber bis 2050, auf 100 Prozent erneuerbare Energien umsteigen. Diese Nationen sehen das 1,5-Grad-Ziel nicht als Bedrohung, sondern als Entwicklungschance, als Wachstumsmotor – für mehr und bessere Jobs, für Zugang zu Energie und Gesundheit.

Im Herbst 2015 hatte das CVF eine gesonderte Vereinigung seiner Finanzminister ins Leben gerufen, die „Vulnerable 20“ (V20), die sich trotz ihrer größeren Anzahl in Anlehnung an die G20 so benannten. Ziel der V20 ist es, wirtschaftliche Alternativen zu schaffen und Investitionen für eine „klimaresiliente“ – also gegenüber den Folgen des Klimawandels widerstandsfähige – und emissionsarme Entwicklung zu mobilisieren. Dafür gilt es, eine starke Kooperation mit der G20 zu etablieren.

Hier können Sie den Standpunkt weiterlesen

v-20.org | V20: The Vulnerable Twenty Groupklimaretter.info | Susanne Götze| Eine "High Ambition Coalition" aus besonders bedrohten und wirtschaftlich starken Staaten hat 2015 den historischen Paris-Vertrag möglich gemacht. Hier müssen G20 und V20 anknüpfen, sagt Red Constantino.
Quelle

Der Standpunkt wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Renato Redentor Constantino) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! Renato Redentor „Red“ Constantino ist Direktor des Instituts für Klima und nachhaltige Städte iCSC in Quezon City, der größten Stadt der Philippinen. Der Autor und Aktivist berät die Lenkungsgruppe des Climate Vulnerable Forum (CVF)

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